Die Kandidaturen für den zweiten Wahlgang mussten am Dienstag bis 17 Uhr eingereicht werden. Wie einer Mitteilung der Walliser Staatskanzlei zu entnehmen ist, haben sich von den ursprünglich 13 Kandidierenden sechs zurückgezogen, sieben Kandidatinnen und Kandidaten bleiben noch im Rennen.
Die Grünen liessen am Dienstag in einer Mitteilung durchblicken, dass sie gerne noch einmal angetreten wären, nachdem sie im Grossen Rat ihre Vertretung von zwei auf acht Sitze verstärken konnten. Ausserdem habe ihr Regierungsratskandidat Thierry Largey mit 18'000 Stimmen ein ausgezeichnetes Resultat erzielt.
Eine grüne Kandidatur hätte nach Auffassung der Grünen auch keinerlei Gefahr für die SP oder die FDP bedeutet. Es habe sich nach diversen Kontakten aber gezeigt, dass keine genügende Unterstützung der anderen Parteien vorhanden sei, um die Kandidatur von Largey für den zweiten Wahlgang aufrechtzuerhalten.
Seine Kandidatur zurückgezogen hat auch Jean-Marie Bornet und seine von ihm neu gegründete Bürgervereinigung Wallis. Der Mediensprecher der Walliser Kantonspolizei war im ersten Wahlgang auf dem zweitletzten Platz gelandet.
Auf einen zweiten Wahlgang verzichtet hatten am Montag bereits die SVP-Frau Sigrid Fischer-Willa und der abtrünnige CVP-Politiker Nicolas Voide, die beide auf der Liste des «Rechtsbürgerlichen Bündnisses» mit dem bisherigen SVP-Staatsrat Freysinger angetreten waren. Ausserdem nahmen sich auch der zweite FDP-Kandidat Claude Pottier und der CSP-Kandidat Jean-Michel Bonvin aus dem Rennen.
Freysinger wird im zweiten Wahlgang alleine antreten, wie die SVP bereits am Montagabend beschlossen hatte. Die CVP setzt auf ihr erfolgreiches Trio. Ihre drei Kandidaten Christophe Darbellay (neu) Roberto Schmidt (neu) und Jacques Melly (bisher) standen im ersten Wahlgang unangefochten an der Spitze.
Die SP strebt einen zweiten Sitz in der Regierung an und setzt auf die Zweierkandidatur von Esther Waeber-Kalbermatten (bisher) und Stéphane Rossini (neu). Die beiden SP-Kandidaten hatten im ersten Wahlgang die Plätze vier und fünf erobert und lagen noch vor Freysinger, der lediglich auf den sechsten Platz kam und um die Wiederwahl kämpfen muss. Ebenfalls nochmals antreten wird der FDP-Kandidat Frédéric Favre, der mit 8000 Stimmen Rückstand auf Freysinger den neunten Platz belegt hatte.
Darbellay ist de facto schon gewählt, und zwar nicht, weil er am Sonntag mit 51'160 Stimmen das beste Resultat gemacht hatte. Grund ist vielmehr, dass er als einziger Kandidat der Region Unterwallis übrig bleibt. Laut der Kantonsverfassung müssen die drei Regionen Ober-, Mittel- und Unterwallis mit je einer Person in der Kantonsregierung vertreten sein.