16'534 Stimmende sagten Ja zum «Generationenprojekt», 27'898 legten ein Nein ein. Die Stimmbeteiligung betrug 61,34 Prozent. Sowohl die Stadt Zug als auch die zehn Gemeinden lehnten einen Tunnel ab, der in rund 15 Jahren die Innenstadt von einem Grossteil des Verkehrs hätte befreien sollen.
Mit dem «Zentrum Plus» sollte zudem die Innenstadt vom Verkehr entlastet und aufgewertet werden. Verschiedene Plätze wären verkehrsberuhigt oder ganz vom Verkehr befreit worden.
Das Projekt war mit 890 Millionen Franken veranschlagt. Davon sollten der Kanton 235 Millionen und die Stadt Zug 100 Millionen Franken übernehmen. Den Hauptanteil beitragen sollten die Autofahrer. Unter anderem war eine befristete Erhöhung der Motorfahrzeugsteuer um 25 Prozent vorgesehen.
CVP, SVP, FDP und die GLP hatten die Vorlage zur Annahme empfohlen. Auch der Zuger Stadtrat hatte sich geschlossen hinter das Projekt gestellt. Die Befürworter waren der Ansicht, dass der Stadttunnel die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt deutlich verbessert hätte.
Das Komitee «Ja-Zuger-Tunnel» bezeichnete die Ablehnung denn auch als «ausserordentlich bedauerlich». Damit könne ein wichtiges Infrastrukturprojekt nicht realisiert werden, «das der wirtschaftlichen Weiterentwicklung des Kantons sehr förderlich wäre», wie es in einer Mitteilung heisst.
Die SVP ist der Meinung, dass die übrigen kantonalen Grossprojekte im Strassenbau, namentlich die Tangente Zug/Baar, nun zügig vorangetrieben werden müssten. Nach deren Eröffnung im Jahr 2019 könne die Verkehrssituation in der Stadt Zug nochmals analysiert werden.
SP und die Alternative - Die Grünen (ALG) hatten das Projekt gemeinsam mit dem Verkehrsclub der Schweiz (VCS) bekämpft. Für die Gegner war der Tunnel zu teuer und der Nutzen zu gering - und sie sehen sich durch das klare Volksverdikt in ihrer Meinung bestätigt.
Die ALG sprach nach dem Nein zum Stadttunnel von einer «teuren Scheinlösung». Nun müssten möglichst schnell zukunftsweisende Massnahmen umgesetzt werden. Dazu gehörten der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, Attraktivität für Fussgänger und Velofahrer, weniger und kostengerechte Parkplätze im Zentrum, Mobility Pricing und Pförtneranlagen.
Auch für die SP ist der Stadttunnel vom Tisch. Das Nein zum geplanten Mega-Bauprojekt habe den Weg frei gemacht für nachhaltigere Mobilitätskonzepte, schreibt die Partei in einer Mitteilung. Gemeinsam müsse nun nach echten und nachhaltigen Verkehrsreduktionen gesucht werden.
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