In einer Referendumsabstimmung legten 186'264 Stimmende ein Ja in die Urne, 174'436 lehnten die Vorlage ab. Die Stimmbeteiligung betrug 49 Prozent, wie die Staatskanzlei mitteilte. Den Ausschlag gaben die Stimmenden der Stadt Bern, wo sich fast zwei Drittel für die Vorlage aussprachen.
Die Busse, die zwischen Bern und Ostermundigen verkehren, sind chronisch überfüllt. Das Problem droht sich wegen des Bevölkerungswachstums noch zu verschärfen. Eine vier Kiometer lange Tramlinie soll Abhilfe schaffen, die Gesamtkosten werden auf 264 Millionen Franken veranschlagt.
Widerstand kam von der SVP, einem überparteilichen Bürgerkomitee und von einer grünen Kleinpartei. Die Gegner sprachen von einer «Luxuslösung» - günstiger wäre ihrer Meinung nach ein Ausbau der S-Bahn und des Bus-Angebots. Eine zusätzliche Tramlinie sei auch eine Belastung für die Berner Altstadt, zudem müssten dem Tram ganze Baumalleen geopfert werden.
Nach dem Ja der kantonalen Stimmberechtigten folgt nun das Plangenehmigungsverfahren. Die Bauarbeiten sollen 2022 beginnen und fünf Jahre dauern. Nebst dem Kanton tragen auch der Bund und die beiden Gemeinden einen Teil der Kosten. Die Stimmberechtigten von Bern und Ostermundigen haben dem Projekt schon früher zugestimmt.
Keine Chance hatte beim Berner Stimmvolk die Initiative «Für demokratische Mitsprache - Lehrpläne vors Volk!». 76,7 Prozent der Stimmenden lehnten die Initiative ab. Das Begehren verlangte, dass der Grosse Rat die Lehrpläne genehmigen und dem fakultativen Referendum unterstellen solle.
Ein Ja zur Initiative hätte den Weg geebnet für eine Abstimmung über den Lehrplan 21. Dieser verursache Mehrkosten ohne pädagogischen Mehrwert, machen die Initianten geltend. Die Gegner des Begehrens entgegneten, das Parlament sei der falsche Ort, um über Lehrplan-Inhalte zu diskutieren.