Im Zoo Basel und im Tierpark Bern sollen Vögel mit einem gentechnisch veränderten Impfstoff gegen die Vogelgrippe geimpft werden können. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat einen Freisetzungsversuch des Instituts für Virologie und Immunologie (IVI) bewilligt.
Das IVI muss während der Versuche Massnahmen ergreifen, um die Sicherheit von Mensch, Tier und Umwelt zu garantieren, wie das Bafu in einer Mitteilung vom Donnerstag schrieb. Ziel des Versuches ist, die Wirksamkeit des Impfstoffs zu testen und auch seine allfälligen Nebenwirkungen sowie die Sicherheit zu untersuchen.
Was macht das Bafu?
Gespritzt werden soll der Impfstoff Vögeln, die in den beiden Zoos gehalten werden, und zwar ab 2023 und bis 2026. Das Bafu hat mit der Bewilligung auch festgelegt, welche Massnahmen das IVI treffen muss, um die Biosicherheit zu gewährleisten.
Das Bafu ist zuständig für die Bewilligung von Versuchen mit gentechnisch veränderten Tierarzneimitteln, die in der Umwelt untersucht werden sollen. Für die Impfung und die Nachfolgeuntersuchungen muss der betroffene Kanton zusätzlich eine Tierversuchsbewilligung erteilen.
Pelikan verendete an Vogelgrippe
In Bern ist ein entsprechendes Gesuch bei der kantonalen Kommission für Tierversuche in Prüfung. Das teilte ein Sprecher der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
In Europa gab es seit 2021 Tausende von Vogelgrippe-Ausbrüchen, und auch in der Schweiz wurden wiederholt Ausbrüche registriert, sowohl bei Wildvögeln als auch bei Hausgeflügel. Im Februar 2022 verendete im Tierpark Dählhölzli ein Pelikan an der Vogelgrippe. Hausgeflügel darf zum Schutz vor Ansteckungen derzeit nicht auf die Weide.
Die hochpathogenen H5N1-Viren bedrohten regional gewisse Wildvogel-Arten, schreibt das IVI im Internet. Und viele in Zoos gehaltene Wildvögel könnten unter Quarantänebedingungen nicht artgerecht gehalten werden. Sie sollten deshalb mit einer Impfung geschützt werden können. (SDA)
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