Käse ist in 50 Sekunden bereit
Grillrad-Erfinder will SBB bei Raclette-Öfeli aushelfen

Mit neuster Technik sollen die SBB-Mitarbeiter nun doch noch zu ihrem Raclette kommen. Der Erfinder des «Grillrad» will aushelfen.
Publiziert: 23.11.2022 um 17:26 Uhr
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Gabriel Strebel will den SBB unter die Arme greifen.
Foto: Thomas Meier

Das SBB-Werk in Biel BE lädt seine Mitarbeiter zum Weihnachtsfest. Weil aber nur 30 Franken pro Person zur Verfügung stehen, müssen die Werksarbeiter ihre eigenen Raclette-Öfen mitbringen. Blick berichtete am Dienstag über den Fall.

Als Reaktion auf den Artikel meldeten sich zahlreiche Unternehmen, darunter auch schweizweit bekannte, die dem Werk aushelfen – sei es mit Käse, Feuerschalen oder Raclette-Grills. Auch Gabriel Strebel (70), Erfinder des «Grillrad», das Fleisch selbstständig brutzelt und dem Grilleur das Wenden der Wurst abnimmt, meldet sich bei Blick. «Als ich den Blick-Artikel gelesen habe, musste ich schmunzeln», sagt der Ingenieur.

Idee auf dem Weihnachtsmarkt

Es sei zwar ökologisch sinnvoll, dass man nicht extra einen Raclette-Ofen für den Firmenanlass kaufe. «Trotzdem: Die Mitarbeiter wollen feiern und nicht ihren Ofen herumschleppen.» Strebel will deswegen aushelfen – und würde die Lösung gleich selbst mitbringen. Er hat gute Nachrichten: «Das Grillrad gibt es jetzt auch für Käse und ich wäre bereit, meine neuste Erfindung kostenlos zur Verfügung zu stellen.»

Dank einer von ihm entwickelten Technologie, mit der der Käse sowohl von oben als auch von unten erhitzt werden kann, ist das Raclette-Schüfeli innert 50 Sekunden heiss und der Käse brutzelt. «Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ist das ein Vielfaches schneller», erklärt der Ingenieur. «So kann ich innert einer Stunde bis zu 500 Portionen Raclette herausgeben.»

SBB zeigen Idee die kalte Schulter

Die Idee dazu sei ihm auf dem Weihnachtsmarkt gekommen. Der Tüftler erklärt: «Ich habe mir die herkömmlichen Raclette-Stände angeschaut und die Effizienz hinterfragt. Wenn es nur vier oder fünf Grad warm ist, dann dauert es mit einem normalen System ewig, bis der Käse warm ist. Unser System schafft hier Abhilfe.»

Seine Highspeed-Raclette-Maschine kommt seither an verschiedenen Anlässen zum Einsatz. Nun will er auch den SBB-Mitarbeitern aushelfen. «Ich würde den Mitarbeitern nicht nur die Maschine, sondern auch gleich das Personal und den Käse zur Verfügung stellen und ihnen so eine kleine Vorweihnachtsfreude bereiten», sagt Strebel.

Von der vorweihnachtlichen Freude will man in der SBB-Zentrale in Bern indes nichts wissen. Die SBB bedanken sich zwar herzlich für die netten Angebote der verschiedenen Firmen, sagt Firmensprecher Martin Meier. Allerdings: «Es haben sich bereits einige Kolleginnen und Kollegen gemeldet, sodass das Team in Biel davon ausgeht, dass es genügend Raclette-Öfen haben wird.»

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