Bundesrat legt Spitzenlöhne beim Bund offen
SBB-Meyer hat den grössten Zapfen

Das Lohn-Reporting für das Bundeskader ist heuer von besonderem Interesse. Ausgewiesen darin sind nicht nur die geflossenen – und blockierten – Bezüge der freigestellten Post-Chefin Susanne Ruoff, sondern auch von anderen Spitzenverdienern.
Publiziert: 15.06.2018 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 19:00 Uhr
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Wegen des Postoauto-Skandals: Die Postauto AG hatte seit mindestens 2007 widerrechtlich zu hohe Subventionen kassiert. Gewinne wurden vor dem Bund versteckt. Um über 200 Millionen Franken beläuft sich der grösste Subventionsbetrug der Schweizer Geschichte.
Foto: Siggi Bucher

Heute hat der Bundesrat das Kaderlohnreporting 2017 publiziert. Darin ist zum Beispiel ersichtlich, dass die Boni der freigestellten Post-Chefin Susanne Ruoff für das laufende Jahr tatsächlich blockiert sind. Doch sie – und auch andere Spitzenverdiener beim Bund –  würden auch ohne variablen Lohnbestandteile nicht am Hungertuch nagen.

SBB-Meyer hat den grössten Zapfen

Spitzenverdiener bei den Unternehmen des Bundes bleibt SBB-Chef Andreas Meyer. Er verdiente vergangenes Jahr 1'007'235 Franken. Der Fixlohn belief sich auf 600'000 Franken, der Rest sind variable Lohnbestandteile und Nebenleistungen. 2016 hatte Meyer bei gleichem Fixlohn gut 40'000 Franken mehr erhalten. Die übrigen Mitglieder der SBB-Geschäftsleitung kamen 2017 im Schnitt auf 553'000 Franken.

Die zurückgetretene Post-Chefin Susanne Ruoff muss auf ihre Boni warten. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Ruag-Konzernchef Urs Breitmeier hatte vor einigen Jahren noch über eine Million Franken kassiert. 2016 sank die Entschädigung auf gut 900'000 Franken, letztes Jahr waren es noch 795'330 Franken. Der Fixlohn lag etwas tiefer bei 561'000 Franken. Gesunken sind vor allem Boni und andere variable Lohnbestandteile. Diese betrugen noch gut 200'000 Franken, gegenüber 354'000 Franken im Vorjahr.

Gestiegen ist dagegen die Entschädigung von Postfinance-Chef Hansruedi König. Diese belief sich auf insgesamt 834'000 Franken, rund 24'000 Franken mehr als im Jahr zuvor.

Ruoff hat schon mal 660'000 Franken auf sicher

Auch Ruoff muss trotzdem nicht darben. Ihr Fixlohn belief sich letztes Jahr auf 610'000 Franken. Für Spesen, GA, und andere Nebenleistungen erhielt sie über 50'000 Franken. Ob ihr die variablen Beträge ausgezahlt werden, entscheidet sich erst nach Abschluss aller Untersuchungen zum Subventionsskandal bei der Post. (awi/SDA)

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