Mit hauchdünnem Mehr sprach sich Belprahon für den Verbleib beim Kanton Bern aus. Sieben Stimmen gaben im Nachbardorf von Moutier den Ausschlag. Deutlicher fiel das Resultat in Sorvilier aus.
Während die jurassische Regierung ihre Enttäuschung äusserte, zeigte sich die Berner Regierung befriedigt über das Abstimmungsergebnis. «Die Demokratie hat gesprochen», sagte Regierungspräsident Bernhard Pulver und rief alle Beteiligten auf, nun nach vorn zu schauen.
Für den Kanton Bern ist der Prozess zur Lösung der Jurafrage abgeschlossen, und so sieht es auch die Eidgenossenschaft. Auf das Verfahren hatten sich der Bund und die Kantone Bern und Jura im Jahr 2012 geeinigt.
Auch die letzten beiden Gemeinde-Abstimmungen von diesem Wochenende seien geordnet abgelaufen, stellten die fünf Beobachter des Bundes fest. Trotzdem werden sich noch etliche Juristen mit den Urnengängen befassen.
So sind in Moutier zwölf Beschwerden in Zusammenhang mit der Abstimmung vom Juni hängig. Die Berner Staatsanwaltschaft prüft zudem, ob es strafrechtlich relevante Verfehlungen gab.
In Sorvilier wurde schon vor dem Urnengang eine Beschwerde gegen die Abstimmungsbotschaft des Gemeinderats eingereicht. Auch in Belprahon kündigten Separatisten am Sonntag eine Beschwerde an. Sie stören sich daran, dass die Abstimmung durchgeführt wurde, obwohl der Kantonswechsel von Moutier noch nicht rechtskräftig ist.
Der Urnengang in Moutier hatte grosse Emotionen in beiden Lagern ausgelöst. In den beiden 300-Seelen-Dörfern ging es im Vorfeld ruhiger zu. Nach Bekanntwerden der Abstimmungsergebnisse entluden sich dann doch einige Emotionen.
Schimpfworte waren zu hören, der eine oder andere Abstimmungsverlierer verdrückte eine Träne. In Sorvilier schwenkten Berntreue derweil Fahnen, es gab sogar ein Hupkonzert.