Im Frühling 2017 veröffentlichten die Broncos Emmental auf ihrer Internetseite einen Aufruf: «Free Jack». Mehrere Wochen verbrachte der damalige Präsident des Motorradklubs in Untersuchungshaft. Bloss: Selbst sein nächstes Umfeld wusste nicht, was U. M.* vorgeworfen wird. Von einem Missverständnis war die Rede.
Irgendwann sickerte in der Szene allerdings durch: Nach seiner Wahl zum Chef der Emmentaler Broncos war Jack durchgedreht, habe unter Drogen und Alkoholeinfluss sämtliche Grenzen überschritten. So soll er eine junge Frau mehrere Tage lang in einem kellerartigen Verlies gefangen gehalten, sie vergewaltigt und verprügelt haben. Der stellvertretende Oberstaatsanwalt des Kantons Bern bestätigt auf Anfrage von SonntagsBlick: «Die regionale Staatsanwaltschaft Emmental-Oberaargau führt ein Verfahren gegen den Mann wegen Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Tätlichkeit.» Wann Anklage erhoben wird und sich U. M. vor Gericht verantworten muss, konnte die Staatsanwaltschaft nicht abschätzen.
Verbotene Waffen, Munition und Betäubungsmittel
Es ist nicht das erste Mal, dass U. M. mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Bei einer früheren Hausdurchsuchung hatte die Polizei verbotene Waffen, Munition sowie illegale Betäubungsmittel gefunden. Ausserdem hatte er ohne Bewilligung mit Waffen gehandelt. Dafür wurde U. M. im Dezember 2015 per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe plus Busse verurteilt.
In der Szene ist Jack umstritten. Mehrere Mitglieder haben seinetwegen die Broncos verlassen. Andere wurden nach Kritik an ihm hinausgeworfen.
Inzwischen hat U. M. den Vorsitz der Emmentaler Broncos an seinen früheren Sicherheitschef abgegeben. Dieser war im Mai bei dem Angriff auf Bandidos in Belp BE beteiligt (SonntagsBlick berichtete).
In Bezug auf das laufende Verfahren gilt für U. M. die Unschuldsvermutung. Gegenüber SonntagsBlick wollte er nicht Stellung nehmen.
* Name bekannt
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