Als Helden der Lüfte donnern die Piloten der Kunstflugstaffel Patrouille Suisse mit bis zu 1700 km/h durch die Gegend. «Ich fahre auch gerne Motorrad. Nicht, dass wir alles Raser sind, aber es ist wohl eher die Technik, die uns Piloten fasziniert.» Wenn man einen Kampfjet fliegt, sei das sowieso das x-Fache davon, was man auf der Strasse erleben könne, erklärt Gunnar Jansen (36), Codename «Gandalf».
Das Fliegen mit den Jahrzehnte alten F-5-Tiger-Kampfjets mache ihm extrem viel Spass. Es sei «wie bei einem Oldtimer, bei dem man noch alles manuell machen muss», schwärmt der Staffel-Leader, der als Luftwaffenpilot jahrelang auch modernere F/A-18 fliegen durfte.
Familie und Respekt
Der Familienvater erzählt aber auch von mulmigen Momenten – und wie er mit der grossen Verantwortung des Vorausfliegenden umgeht: «Die anderen Piloten haben bei der Flugshow keine Zeit, nach vorne zu schauen und abzuschätzen, ob das gut kommt oder nicht.»
Deshalb müsse er dies immer wieder mal zu Hause mit der Familie besprechen. «Das schüttelt niemand aus dem Ärmel. Doch das wäre auch nicht gut, denn man muss sich der Konsequenzen bewusst sein.» So gehöre insbesondere bei der Vorbereitung der Flüge und des Show-Programms, was ebenfalls Aufgabe des Leaders ist, eine grosse Portion Respekt dazu.
Klimawandel hält auch hier Einzug
Wie der jüngste der sechs Staffel-Piloten, Claudius Meier (30) erklärt, ist auch Klimaschutz bei den Düsenjet-Akrobaten immer wieder ein Thema. Da man als Pilot sehr technikaffin sei, verfolge man die Entwicklung auf der Strasse und sehe Elektro-Autos, die von ihren Leistungsdaten her Verbrenner-Motoren teilweise schon übertreffen.
«Wir hoffen natürlich, dass das in der Fliegerei auch kommt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in der Zukunft Elektro-Jets unsere aktuellen Verbrennungsjets und Turbinenmotoren ersetzen können. Ich freue mich darauf und hoffe, dass es passiert.»
Derzeit ist dies technisch noch nicht möglich, doch Meier ist da zuversichtlich. «Ich habe sogar eine sehr realistische Chance, dass ich das in der fliegerischen Karriere noch erleben werde.»
Bubentraum wird wahr
Für Kommandant Nils Hämmerli (50) ist sein grosser Bubentraum wahr geworden, als er zur Patrouille Suisse kommen durfte. Der Spielfilm «Top Gun» war dabei entscheidend. «1986 bin ich mit Freunden extra mit dem Töffli in die Stadt gefahren, um diesen Film zu sehen».
Jetzt freut sich der Chef der Schweizer F-5-Flotte umso mehr auf den zweiten Teil des Flieger-Blockbusters, der nächstes Jahr in die Kinos kommen soll: «Das muss der Knüller werden!»
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