Der Mörder von Au-pair Lucie Trezzini (†16) ist tot – wahrscheinlich hat Daniel H. (†40) sich in seiner Zelle in der JVA Lenzburg selbst das Leben genommen. Als Blick die Mutter von Lucie, Nicole Trezzini (62), kontaktiert, ist diese schon über den Todesfall informiert. «Der Vater von Lucie hat mich heute kurz nach 13 Uhr angerufen und informiert.»
Die 62-Jährige hat gemischte Gefühle, wie sie gegenüber Blick sagt: «Im ersten Moment war ich schockiert und dann aber schon erleichtert. Erleichtert deshalb, weil ich immer grosse Angst hatte, dass er irgendwann wieder freikommt.»
«Ich habe ihm den Tod nicht gewünscht»
Nicole Trezzini geht davon aus, dass das Motiv für den mutmasslichen Suizid im Geisteszustand des Mörders liegt: «Natürlich habe ich ihm den Tod nicht gewünscht, das wünscht man keinem Menschen», erklärt sie. Aber: «Ich denke, dass es für ihn eine Erlösung war, weil er eben schon krank und sicher auch unglücklich mit der Situation war.» Mit der Familie von Daniel H. stand sie in der ganzen Zeit nie in Kontakt.
Obwohl der Mörder tot ist: Der Mord an der Tochter im Jahr 2009 wird Nicole Trezzini ihr Leben lang begleiten. «Ob ich ihm verzeihen kann, ist eine schwierige Frage. Ich bin jetzt auf jeden Fall ganz ruhig und meine Gedanken sind bei Lucie.» Und: «Ich werde für sie heute eine Kerze anzünden.»
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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