Das Dorf steht unter Schock. Schnell spricht sich die Hiobsbotschaft von der Familientragödie in Frick AG herum. Am Dienstagmorgen werden die Leichen zweier Geschwister (†25 und †26) in ihrem Elternhaus gefunden – von ihren Eltern. Die Strasse im sonst so friedlichen Wohngebiet ist mit rot-weissem Polizeiband abgesperrt. Nachbarn legen Kerzen und Blumen nieder, in ihren Gesichtern sind Fassungslosigkeit und Trauer zu lesen.
Wie Eliza Z.* (†26) und Giuseppe Z. *(†25) ums Leben kamen, war bisher nicht klar. Nach der Obduktion liegen nun aber neue Erkenntnisse vor. Die Oberstaatsanwaltschaft schreibt in einer Mitteilung, dass die 26-jährige Schwester nach bisherigen Erkenntnissen zuerst ihren 25-jährigen Bruder tödlich verletzt hatte und sich danach das Leben genommen hat. Eine Dritteinwirkung werde gestützt auf die vorliegenden Erkenntnisse ausgeschlossen.
Die mutmassliche Tatwaffe sei ein Messer und konnte vor Ort sichergestellt werden. Die Hintergründe der Tat und der genaue Tathergang seien jedoch nach wie vor Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen machen Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei Aargau über den Inhalt dieser Medienmitteilung hinaus gegenüber der Öffentlichkeit keine weiteren Angaben, heisst es weiter.
Die ganze Familie sei sehr fröhlich gewesen
Was in ihr vorgehe, könne sie nicht beschreiben, sagt Jasmin A.** (33). Die junge Mutter kannte die toten Geschwister gut und kennt auch deren Eltern. Über Eliza Z. findet die Schweizerin nur warme Worte. «Sie war ein liebenswürdiger Mensch. Sie hat immer gelacht, war glücklich», sagt Jasmin A. zu Blick. «Wenn man sie sah, ging die Sonne auf.»
Auch der Bruder Giuseppe Z.* sei ein ganz lieber, netter und sehr aufgestellter junger Mann gewesen. «Beide hatten meine Kinder mega gern», sagt Jasmin A. weiter.
Es sei überhaupt eine fröhliche Familie gewesen. «Wir hatten es immer lustig zusammen. Die Eltern tun mir leid», sagt Jasmin A. und bietet ihre Hilfe an: «Wir sind da, wenn etwas ist.» Zurzeit würden die Eltern von einem Care Team betreut, teilt die Staatsanwaltschaft mit.
Am frühen Morgen bellte der Hund
Anwohner hatten den Vater der verstorbenen Geschwister noch am Montagabend draussen fröhlich winken sehen. Eine Anwohnerin hat zudem beobachtet, wie ein Polizist am Dienstagmorgen den Hund des Ehepaares weggetragen hat.
Nachbar Helmut P.** kennt die betroffene Familie sehr gut. «Es waren sehr nette Leute», sagt er. Was passiert ist, weiss er aber nicht. Am Morgen früh habe der Hund gebellt – dann sei die Polizei gekommen. Er wusste, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Über den Tod der Geschwister sagt er: «Ich bin schockiert.»
* Namen geändert
** Namen der Redaktion bekannt
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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