Auch Labité Gbadjavi (24) aus Mümliswil SO hat die BLICK-Berichte über seine Brüder Klaus (13) und Appolinaire (15) gelesen. Er nimmt die beiden in Schutz.
2013 kamen die drei Brüder in die Schweiz, nach Welschenrohr SO zu ihrem Vater Combey Gbadjavi (46). Weil dieser mit Klaus und Appolinaire nicht fertig wurde, setzte er die zwei in ein Flugzeug nach Afrika – ohne ein Rückflug-Ticket. Das Aussendepartement (EDA) organisierte den Rückflug in die Schweiz.
Labité gibt dem Vater die Schuld, dass seine Brüder grosse Mühe hatten, sich zu integrieren. Er sei mit ihrer Erziehung überfordert gewesen. «Dummheiten macht jeder mal in diesem Alter. Schlimm wurde es aber, als sie merkten, dass unser Vater sie belogen hatte.»
Der Hilfsgärtner habe gegenüber seinen Kindern behauptet, ihre Mutter sei tot – und nahm sich eine neue Frau. «Dabei lebt unsere Mutter in Zypern. Als wir das herausfanden, wollten wir Kontakt mit ihr aufnehmen. Doch er versuchte es um jeden Preis zu verhindern», sagt Labité Gbadjavi.
Der Vater habe Klaus und Appolinaire mit einem Trick nach Benin gebracht. Labité erklärt: «Er hat ihnen erzählt, sie flögen in die Ferien nach Italien. Bei der Zwischenlandung in Casablanca merkten sie, dass sie in Afrika waren.»
Die Burschen wehren sich, können wieder in die Schweiz zurückreisen. Vorher werden sie noch ins Untersuchungsgefängnis gesteckt. «Dort infizierten sie sich mit Malaria und mussten in der Schweiz ins Spital», so der Bruder. «Wer macht so etwas? Er ist ein schlechter Vater!» Labité hofft auf ruhigere Zeiten, seine Brüder sind zurzeit in einem Heim. «Es sind liebe Jungs. Sie wollen in der Schweiz bleiben und können schon sehr gut Deutsch. Man muss ihnen eine Chance geben!»