Der Fall Huonder schwelt weiter. Auch gestern auf «Tele Züri» erklärte er seine Rede, in welcher er die Bibel zitierte und homosexuelle Liebe als «Gräueltat» die mit dem «Tod bestraft werde» nicht weiter. Doch der Churer Bischof hält auch die Kirche auf Trab. Abt Urban Federer vom Kloster Einsiedeln schreibt nun auf seiner Homepage einen langen Text über «viele besorgte Zuschriften».
Warum die katholische Kirche Homosexuelle verurteile, hätte eine Schreiberin gefragt. Seine Antwort: «Gott sei Dank steht zu Homosexuellen im Katechismus der Katholischen Kirche der einfache Satz: «Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen.» Eine erste Antwort kann ich der besorgten Frau also geben: Zu einer Verurteilung Homosexueller darf es in der Kirche gar nicht kommen.»
Auch Gimmas offenen Brief auf Blick.ch hätte er mit Betroffenheit gelesen: «Darf die Kirche eigentlich so laut ein Minus vor die Homosexualität setzen? Müsste sie dann nicht konsequenterweise rigoros mit Bibelzitaten, von denen ich im Internet lese, gegen Menschen in den eigenen Reihen vorgehen? Gimmas Brief stellt ernst zu nehmende Anfragen an die Vorzeichen der Kirche!»
Dann zitiert Abt Urban Bischof Markus Büchel von St. Gallen, den Ptäsidenten der Schweizer Bischofskonferenz. «Jede Person habe vor Gott die gleiche Würde, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Er schreibt vom Respekt vor dem Gewissen jeder und jedes einzelnen und von einer neuen Sprache im Umgang mit Homosexualität, die den Menschen gerecht wird. Die Kirche darf sich an Homosexuellen freuen als Gottes geliebte Kinder!»
Und auch Papst Franziskus wird gegen die Homophobie ins Feld geführt: «In seiner ersten Pressekonferenz als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche warb er dafür, Schwule und Lesben nicht zu diskriminieren. Wörtlich fragte der Papst: «Wenn eine Person homosexuell ist und Gott sucht und guten Willens ist, wer bin ich, über ihn zu richten?»
Zu Bischof Huonders zitierten Bibel-Zitaten meint Abt Urban: «Zwar wenden sie sich gegen den sexuellen Verkehr unter Menschen gleichen Geschlechts (und nicht etwa gegen Homosexualität, die in dieser alten Zeit noch gar nicht bekannt war; darum können solche Bibelstellen kaum für die Beurteilung heutiger Fragen herangezogen werden!). Trotz der heute kaum mehr verständlichen Sprache kann ich diesen Bibelstellen immerhin das Anliegen abgewinnen, sich vor allem für die Familie und für die in ihr gelebte Sexualität stark zu machen.»
Der Abt von Einsiedeln räumt ein: «Die Kirche versieht darum die Sexualität, die in einer Partnerschaft in Treue und Verantwortung gelebt wird und auf Kinder hin offen ist, mit einem Plus – und tut sich vor allem wegen dieser Offenheit auf Lebensweitergabe hin schwer mit der Bewertung von Homosexualität.»
Wie schwer, zeigt der aktuelle Fall.