Jens Goldberg erlebt Roaming-Schock nach Serbien-Ferien
315 Franken für 1 Minute Youtube

Jens Goldberg hat in Serbien für kurze Zeit das Internet auf seinem Handy nicht deaktiviert. Salt will für die dabei gebrauchten 20 Megabytes nun 315 Franken haben. «Abzocke!», sagt Goldberg.
Publiziert: 15.08.2019 um 20:09 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2019 um 12:33 Uhr
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Jens Goldberg muss tief in die Tasche greifen, weil er in Serbien 20 MB Daten gebraucht hat.
Foto: zVg
Flavio Razzino

Damit hat Jens Goldberg (40) aus Stein AG nicht gerechnet: Als er im Juli für drei Tage nach Serbien als Gast für eine Hochzeit reiste, kostete ihn das nicht nur den Flug, sondern bescherte ihm auch eine gesalzene Rechnung von seinem Mobilfunkanbieter Salt!

Dieser will von Goldberg nämlich für 20 Megabytes Daten 315 Franken haben. Im Alltag reichen 20 Megabytes gerade mal dafür aus, um sich auf Youtube rund eine Minute lang ein hochaufgelöstes Video anzuschauen.

«Bevor ich in Zürich ins Flugzeug stieg, habe ich bei meinem Handy den Flugmodus aktiviert. Nach der Landung in Belgrad habe ich dann diesen wieder rausgenommen und kurz darauf den mobilen Datenzugriff deaktiviert», sagt Goldberg. Aktiv genutzt hat er das Internet nicht. Doch die paar Minuten, bis er die Datennutzung deaktiviert hatte, nutzten Apps auf seinem Handy, um sich zu aktualisieren.

«Eine freche Abzocke!»

Salt bittet Goldberg dafür kräftig zur Kasse. Denn in Serbien, sagt Salt, koste das Megabyte 15 Franken. Für den Aargauer ist klar: «Das ist jenseits von Gut und Böse – eine freche Abzocke!»

Fantasiepreise beim Roaming

315 Franken für 20 Megabyte Daten in Serbien – das sind mehr als 15 Franken pro Megabyte. So viel verlangt Salt von Jens Goldberg. Der kann das nicht fassen. Die Konkurrenz ist mit Bezug auf Serbien deutlich günstiger. Sunrise verlangt nur 3 Franken pro Megabyte, Swisscom 6.50 Franken pro 10-Megabyte-Paket.

Doch die Roaming-Gebühren sind auch bei der Salt-Konkurrenz fantasievoll ausgestaltet. So kostet bei Sunrise das Megabyte in Italien 1 Franken, im vollständig von Italien umgegebenen Zwergstaat San Marino indes verlangt Sunrise 15.60 Franken pro Megabyte.

315 Franken für 20 Megabyte Daten in Serbien – das sind mehr als 15 Franken pro Megabyte. So viel verlangt Salt von Jens Goldberg. Der kann das nicht fassen. Die Konkurrenz ist mit Bezug auf Serbien deutlich günstiger. Sunrise verlangt nur 3 Franken pro Megabyte, Swisscom 6.50 Franken pro 10-Megabyte-Paket.

Doch die Roaming-Gebühren sind auch bei der Salt-Konkurrenz fantasievoll ausgestaltet. So kostet bei Sunrise das Megabyte in Italien 1 Franken, im vollständig von Italien umgegebenen Zwergstaat San Marino indes verlangt Sunrise 15.60 Franken pro Megabyte.

Vor allem, weil er bei seinem Abo extra noch einen Aufpreis zahlt, damit er keine Roaming-Gebühren in Europa und den USA zahlen muss. Für das Salt-Paket «Europe» zahlt er 98 Franken pro Monat. Salt verspricht hier unlimitiertes Internet in der «Schweiz, Europa, USA und Kanada».

Europa – aber nicht der Kontinent

Dumm nur: Mit «Europa» meint Salt die Europäische Union – nicht den Kontinent. Und Serbien ist kein EU-Mitglied. Dieser feine Unterschied wird aber nicht mal im Kleingedruckten ersichtlich. «Eine Irreführung!», so Goldberg.

Salt kann Goldbergs Ärger nicht verstehen. «Roamingtarife sind das Resultat der Verhandlungen zwischen den Anbietern. Unter anderem gilt: Je mehr Kunden in einem Land Roaming beziehen, desto grösser ist das Verhandlungspotenzial», so Salt-Pressesprecherin Viola Label zu BLICK.

Und mit Blick auf die Konkurrenten, die geringere Tarife für Serbien anbieten, meint Label: «Die Megabyte-Preise bei diesen Angeboten mögen auf den ersten Blick niedriger scheinen, dafür sind die Abo-Grundgebühren höher. Ob der Kunde nun Roaming bezieht oder nicht.»

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