Ruhiger Übergang ins neue Jahr
Schweiz feiert im kleinen Kreis und ohne Grossfeuerwerke

Die Schweiz feiert den Jahreswechsel pandemiebedingt ruhig und im kleinen Kreis. Wegen der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurden die offiziellen Feierlichkeiten und Feuerwerke abgesagt. Versammlungen auf normalerweise beliebten Plätzen sind verboten.
Publiziert: 31.12.2020 um 17:37 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2020 um 18:54 Uhr
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Simonetta Sommaruga hat am letzten Tag ihrer Amtszeit als Bundespräsidentin ein Altersheim in Bern besucht.
Foto: Eidg. Departement für Umwelt, Ve

In Basel zum Beispiel finden weder das traditionelle Silvesterfeuerwerk noch das Konzert, der Gottesdienst und das Ausschenken des Glühweins am Rheinufer statt. In Zürich wurde der «Silvesterzauber Light» in der Innenstadt abgesagt. Die Lichtkunst von Gerry Hofstetter hätte Ersatz für ein Feuerwerk sein sollen.

Lichtkunst hätte auch in Lausanne auf dem Programm gestanden. Die offizielle Veranstaltung in der Kathedrale mit der Beleuchtung eines Denkmals, das zu brennen scheint, wurde jedoch abgesagt. Die Waadtländer Behörden empfehlen, stattdessen privat zu feiern.

In Bern hingegen läuten auch in diesem Jahr die Glocken des Münsters das alte Jahr aus und das neue Jahr ein. In diesem Jahr bestehe die Chance, um Mitternacht wieder alle zwölf Glockenschläge zu hören, nicht nur die ersten zwei, sagte am Mittwoch im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Schweizer Radio SRF Münstersigrist Felix Gerber.

Denn in normalen Jahren gehe es jeweils auf dem Münsterplatz zu wie an einem Fussball- oder Eishockeyspiel. Wegen des vielen Gekreisches seien die Glocken kaum mehr zu hören und die frühere Besinnlichkeit sei passé.

Das strikte Feuerwerksverbot auf dem St. Galler Klosterplatz gilt zwar jedes Jahr. Doch heuer soll es in der Silvesternacht still bleiben. Die Behörden riefen dazu auf, Personenansammlungen zu vermeiden und im kleinen Rahmen daheim zu feiern. Normalerweise stossen auf dem Platz Hunderte von Menschen auf den Jahreswechsel an.

Ruhig und still sollte der Jahreswechsel auch in den Bündner Top-Tourismusdestinationen St. Moritz und Davos über die Bühne gehen. St. Moritz sagte wegen der Pandemie Neujahrs-Veranstaltungen ab. Eine davon ist die Drohnenshow, die vor einem Jahr anstelle des traditionellen Feuerwerks am Himmel gezeigt worden war.

Keine Böller und Raketen gibt in Davos, das als erste Gemeinde der Schweiz im September per Volksabstimmung ein Feuerwerksverbot gesetzlich verankert hat. Nur was keinen Lärm macht wie Vulkane, Fackeln oder Höhenfeuer bleibt erlaubt.

Bundesratssprecher André Simonazzi erinnerte am Ende des Corona-Jahres an die geltenden Regeln für Zusammenkünfte: Im öffentlichen Raum dürfen sich nicht mehr als 15 Personen treffen. Im privaten Rahmen sind Treffen von bis zu 10 Personen erlaubt. Empfohlen wird, dass Mitglieder von höchstens zwei Haushalten zusammenkommen.

Trotz Veranstaltungsverbot beging Schaffhausen den Silvesterabend nicht ganz ohne Programm: Im Stadttheater war am frühen Abend ein Silvesterkonzert geplant, das live gestreamt wurde.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Verteidigungsministerin Viola Amherd verbanden ihre Neujahrswünsche in Tweets ausdrücklich mit einem grossen Dank an alle, «die sich immer wieder für ihre Mitmenschen einsetzen», wie es Amherd formulierte.

Sommaruga besucht am Sylvester ein Altersheim in Bern, weil die Pandemie insbesondere ältere Menschen besonders treffe. «Wir können sie unterstützen - mit einem Besuch, einem Brief oder einem Telefonanruf.»

Gesundheitsminister Alain Berset schrieb in einem Tweet, das Jahr 2020 habe uns «geschüttelt und geprüft». Es habe uns aber auch gezeigt, wie wertvoll Gemeinschaft und Zusammenhalt seien. «Das nehmen wir mit.»

(SDA)

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