IWF-Exekutivkomitee
Schweiz gibt Sitz an Polen ab

Die Schweiz gibt ihren Sitz im IWF-Exekutivkomitee an Polen ab. Mit dem Land hat die Schweiz eine zweijährige Rotation der Position des Exekutivdirektors der schweizerischen Stimmrechtsgruppe vereinbart.
Publiziert: 09.10.2016 um 00:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:10 Uhr
Von links: Bundesrätin Doris Leuthard, Bundesrat Hans-Rudolf Merz und Nationalbankdirektor Jean-Pierre Roth erläutern in Bern das Vorgehen der Schweiz an der bevorstehenden IWF-Jahrestagung in Washington.
Foto: Keystone

Die Schweiz gibt Anfang November erstmals ihren Sitz im IWF-Exekutivkomitee an Polen ab. Mit dem Land hat die Schweiz eine zweijährige Rotation der Position des Exekutivdirektors der schweizerischen Stimmrechtsgruppe vereinbart.

Der bisherige Schweizer Direktor, Daniel Heller tritt zurück. Als Schweizer Vertreter am IWF in Washington wird in Zukunft Paul Inderbinen arbeiten.

Auch der Exekutivdirektor der Schweiz bei der Weltbank, Jörg Frieden, tritt zurück. Er wird ersetzt durch den bisherigen Sonderbeauftragten des Staatssekretariates für Wirtschaft für die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB), Werner Gruber.

Politische Risiken für Weltwirtschaft

Währenddessen nahm die weltweite Finanzelite bei der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in Washington die Risiken für weltweites Wachstum und Wohlstand ins Zentrum seiner Beratungen gestellt.

Politische Risiken seien die Hauptgefahr für die Weltwirtschaft, sagte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble am Samstag in Washington zum Abschluss der Jahrestagung sowie nach einem Treffen der Finanzminister der G20-Staaten.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, sieht es ähnlich: «Die grössten Risiken sind geopolitischer Natur.» Sollte es gelingen, sie zu umschiffen, könne Wachstum und Inflation schon bald zu den Zielmarken zurückkehren.

Es sei erstmals im Kreis der Finanzminister und Notenbanker intensiv darüber diskutiert worden, wie man diesen Risiken entgegentrete: «Das ist ein Stück weit ein neuer Ansatz», sagte Schäuble. Eine nachhaltige Entwicklung werde wichtiger.

Draghi warnt vor Brexit-Folgen

Eines der grossen politischen Risiken bleibt der Brexit. Freude über eine sanfte Landung der britischen und europäischen Wirtschaft nach dem Austrittsvotum sei verfrüht, sagte Draghi. «Dies ist ein signifikantes Ereignis. Zu glauben, dass dies völlig ohne Auswirkungen bleibt, ist wahrscheinlich zu viel der Hoffnung», betonte Europas Top-Notenbanker.

Zuvor hatte vor allem IWF-Chefin Christine Lagarde vor einer Politik des Abschottens gewarnt. Der weltweite Handel wächst derzeit weniger schnell als die Weltwirtschaft insgesamt, deren Wachstum der Internationale Währungsfonds mit 3,1 Prozent für das laufende Jahr prognostiziert. Dies ist für viele Ökonomen ein Warnsignal.

Die Globalisierung und der internationale Handel würden gebraucht, um Wachstum zu generieren und letztlich auch um Armut wirksam bekämpfen zu können. Die Französin sprach sich dafür aus, Instrumente zu entwickeln, die die Früchte der Globalisierung mehr Menschen zukommen lassen.

 (SDA)

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