Sie hackten sich in die Computer ihrer Lehrer und klauten Prüfungsfragen. In Basel sind zwölf Wirtschaftmittelschüler beim Betrügen aufgeflogen (Blick.ch berichtete). Für IT-Experten ein Alarmsignal. Schulen würden mit heiklen Daten viel zu «schlampig» umgehen.
Wie genau die Basler Teenies an die Daten gelangt sind, will das zuständige Erziehungsdepartement nicht verraten – aus Angst vor Nachahmern.
Dass es sich bei den Hackern um besonders ausgefuchste Schüler handelt, glaubt Gunnar Porada von der IT-Sicherheitsfirma Innosec indes nicht. Vielmehr sieht er einen anderen Grund für den geglückten Spionage-Angriff.
«Ich würde wetten, dass die Sicherheitssysteme an der betroffenen Schule uralt sind», sagt der ehemalige Hacker zur «Basler Zeitung». An Spionage-Programme zu kommen, sei kinderleicht. «Das gibt es alles im Internet.» Wie einfach es geht, zeigt ein Fall aus St. Gallen. Erst letzte Woche wurde dort ein Schüler der Fachhochschule verurteilt. Mittels spezieller Hardware hatte er sich Zugang zum Computer eines Dozenten verschafft und so Prüfungsfragen besorgt. Das dafür verwendete sogenannte Netbook ist legal, erst beim Einsatz wirds heikel.
Der Hacker-Angriff auf die Basler Schule ruft derweil den kantonalen Datenschützer auf den Plan. Er will sich den Fall genauer ansehen und wenn nötig handeln. Generell sei der Umgang mit Kommunikationsmedien «weitgehend unbedarft». Er vergleicht E-Mails mit Postkarten. «Mit einer Postkarte würde man doch auch nicht alles verschicken.»