Irrer Nachbarschafts-Streit im Zürcher Oberland
Güggel Rambo hat Ausgangssperre

Kikeriki!!!! Rambo ist der Hahn im Korb von Roland Brunner (56). Weil sein Nachbar aber auch nach Sonnenaufgang noch schlafen will, muss der Chef von sechs Hühner im Häusschen bleiben.
Publiziert: 13.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:07 Uhr
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Stolzer Hobby-Hühnerzüchter: Küchenchef Roland Brunner mit seinem Hahn Rambo.
Foto: SRF
Cinzia Venafro

Dieser Nachbarschaftsstreit geht ans Gefieder – und verwundert seit der gestrigen SRF-Dok «Kampfzone Garten» die TV-Schweiz: «Ich habe zwei Hähnen den Kopf abgehauen, weil mein Nachbar es so wollte», sagt Roland Brunner (56) aus Weinfelden TG. «Aber mit der Geburt von Rambo ist mein Kampfwille erwacht – wir lassen uns nicht das Krähen verbieten!»

Der Küchenchef der Bischofszell Nahrungsmittel AG ist ein leidenschaftlicher Hühnerzüchter, hält seit 1992 Zwerghühner in der «Wohnzone 3», wie er betont. In dieser ist die Haltung von Ziergefieder erlaubt. Doch das Kikeriki des Tieres ist einem Pensionär, der oberhalb von Brunners Grundstück lebt, ein Dorn im Ohr. «Dieser Güggel kräht ständig, er raubt mir meinen Mittagsschlaf», so H. R.* zu SRF.

Er klagte Tierhalter Brunner beim Bezirksgericht ein. Seither hat Güggel Rambo Ausgangssperre – darf aber bleiben. «Ich habe rund 500 Franken für eine Zeitschaltuhr investiert, damit Rambo und seine Damen von 22 Uhr abends bis 07.05 Uhr morgens nicht ins Freie gehen», sagt Brunner. «Für die Lärmschalldämmung kamen noch ein paar Tausend mehr dazu.» Rambo aber lässt sich von der Technik das Krähen nicht zeitlich begrenzen und begrüsst aus seinem Häuschen heraus bei den ersten Sonnenstrahlen lautstark den Tag.

Nun droht H. R. mit einem Weiterzug bis vor Bundesgericht, wie Brunner berichtet. «Ich will mich von diesem Streit aber nicht zermürben lassen. Mittlerweile geht es doch längst nicht mehr um die gefiederten Kontrahenten – es sind Schikanen gegen mich.»

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