Irina Beller über das Tschanun-Massaker
«Es holt Walter unbewusst immer wieder ein»

Baupolizeichef Günther Tschanun ermordete vor dreissig Jahren den Kreisarchitekten M. F.* vor Walter Bellers Augen. Seine Frau Irina spricht mit BLICK über die Folgen unter welchen Walter Beller seither leidet.
Publiziert: 11.04.2016 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 12:00 Uhr
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Irina Beller sorgt sicht: «Es holt Walter unbewusst immer wieder ein.»
Foto: Geri Born
Flavia Schlittler

Vor 19 Jahren lernten sich Baulöwe Walter Beller (67) und seine heutige Gattin und Society-Lady Irina (43) kennen und lieben. Er habe ihr sehr schnell davon erzählt, wie er das Blutbad, welches Günther Tschanun vor 30 Jahren anrichtete, erlebt und überlebt habe. Im SonntagsBLICK erinnert er sich:«Nach dem Schock kam die Todesangst.»

Günther Tschanun richtete seine Untergebenen eiskalt hin.
Foto: Keystone

«Wir haben uns von unseren Ängsten und Phobien erzählt. Ich ihm von meiner Flugangst, er mir von der Hinrichtung», sagt sie. «Es machte mich sehr traurig, dass er so etwas erleben musste.»

Sie glaubt, dass ihr Gatte den Albtraum verarbeitet hat. «Doch ich glaube auch, dass es ihn unbewusst immer wieder einholt.» Beller sei sehr schreckhaft. «Wir waren bei einer Modeschau, bei der es als Überraschungseffekt einen lauten Knall gab. Er ist total zusammengezuckt.»

Bellers Erlebnis ist mit ein Grund, weshalb das Paar das Leben in vollen Zügen geniesst. «Man weiss nie, wann es zu Ende ist.»

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