iPhone 14 schliesst Funklöcher
Rega will Satelliten-Notruf auch für die Schweiz

Mit dem neuen iPhone 14 werden Notrufe per Satellit möglich. Doch was sagen die Rettungsdienste dazu? Blick fragte bei der Rega nach.
Publiziert: 08.09.2022 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2022 um 13:00 Uhr
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Eine der Hauptneuerungen im iPhone 14: Ein Alarmierungssystem via Satellit.
Foto: Screenshot Blick
Lena Heimhalt

Es ist eine Funktion, die Leben retten kann. Das neu vorgestellte iPhone 14 kann erstmals Notfall-Nachrichten direkt per Satellit absetzen. So können Menschen auch in Gegenden den Notfall auslösen, wenn kein Mobilfunk-Empfang verfügbar ist – etwa in Funklöchern oder in entlegenen Alpentälern.

Am Anfang wird die Funktion erst in USA und Kanada verfügbar sein. Doch auch hiesige Rettungsorganisationen wie die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega), wünschten sich, dass der SOS-Ruf bald bei uns verfügbar ist.

Rega begrüsst iPhone-Funktion

«Die Rega begrüsst alle technologischen Neuerungen und Hilfsmittel, die dazu beitragen, dass mehr Menschen in Not alarmieren können und so auch mehr Leben gerettet werden können», sagt Rega-Mediensprecher Mathias Gehrig gegenüber Blick.

Momentan benötigt man für die Alarmierung per Satellit noch separate Satelliten-Kommunikationsgeräte wie das Garmin In Reach Mini. Nun übernimmt auch hier das iPhone diese Funktionen.

Satellit von Hand anpeilen

Allerdings stellt die Satellitenverbindung weiterhin eine technische Herausforderung dar: Denn das iPhone muss direkt auf den Satelliten gerichtet werden, wie Apple an der Keynote am Mittwoch verkündet hatte. Da Satelliten nicht mit dem blossen Auge zu erkennen sind, soll Nutzern mithilfe einer Grafik auf dem Bildschirm bei der Ausrichtung geholfen werden.

Es kommt «immer zu einer Verzögerung»

Die Übermittlung funktioniert zudem nicht so schnell wie bei einem SMS, sondern kann mehrere Minuten dauern. «Bei der Alarmierung via Satellit wird standardmässig eine Textnachricht mit Positionsangabe an ein internationales Notrufzentrum des Anbieters übermittelt», erklärt Rega-Pressesprecher Gehrig. «Dieses Notrufzentrum leitet den Alarm dann an den im jeweiligen Land zuständigen Rettungsdienst weiter. Das führt mit heutigen Lösungen jedoch immer zu einer Verzögerung.»

Deshalb sei bei Notfällen in der Schweiz die direkte Alarmierung via Notrufnummer 144, 1414 oder Rega-App immer einer Satelliten-Alarmierung vorzuziehen, so der Rega-Sprecher weiter.

Aber wenn das Netz da ist, funktioniere sie gut: Laut Rega-Angaben helfen die Crews im Durchschnitt jeden Tag 34 Menschen in Not. Im vergangenen Jahr stemmten sie rund 14'000 Helikopter-Einsätze und flogen 900 Patienten aus aller Welt wieder zurück in ihre Heimat.

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