Eigentlich will die berühmt-berüchtigte Inkasso-Firma Intrum seit 2018 freundlicher auftreten. Der Versuch eines Neustarts, nachdem sie durch zahlreiche Skandale, Datenpannen und fiese Tricks in die Schlagzeilen geraten war. Doch so recht will der Imagewandel nicht gelingen. Cindy Schütz (57) aus Basel kann ein Lied davon singen – bei ihr hat die Inkasso-Firma erneut Fehler begangen.
Der Horror dauerte bis in den November. Schütz wurde monatelang von Intrum bedrängt und genötigt. Streitwert: 30 Franken, die zudem schon längst beglichen sind.
Alles begann im März. Schütz bestellt einen Gürtel für 80 Franken. Den Betrag begleicht sie sofort, Zoll- und Versandkosten fallen keine an, hiess es. Offenbar eine Fehlinformation.
Unverhoffte Zoll-Rechnung
Denn im Juni kommt eine Rechnung des Spediteurs. Er verlangt 30 Franken für den Zoll.«Als ich diese Rechnung erhalten hatte, konnte ich sie gar nicht zuordnen, da ich keine Verzollungskosten erwartet habe», sagt Schütz. Ihr Fehler: Sie wirft die Rechnung weg.
Dann muss die Baslerin wegen eines Notfalls in den Spital, bleibt dort wochenlang, teilweise in kritischem Zustand. Der Spediteur schickt derweil zwei weitere Mahnungen. Und sorgt im September dann für ganz dicke Post – er beauftragt die Intrum mit dem Inkasso des Betrags.
Nebulöser Verzugsschaden verrechnet
Und die geht gewohnt unzimperlich vor. So will sie von Schütz nicht 30, sondern gleich 90 Franken. Wegen des vermeintlichen Verzugsschadens. Schütz zahlt die hohe Rechnung sofort ein, will nach den Strapazen im Spital einfach ihre Ruhe haben.
Ein Irrglaube. Anfang Oktober kommt ein weiterer Brief der Intrum. In Grossbuchstaben wird gedroht: «LETZTE MAHNUNG».
Schütz schreibt der Intrum nun ein Mail, schickt dazu noch Bankunterlagen, die belegen, dass die Rechnung seit September beglichen ist. Doch: Die Intrum zeigt sich unbeeindruckt.
Ein «grosszügiges» Angebot
Denn Ende Oktober geht die Inkasso-Firma noch weiter. Neu soll Schütz 116 Franken zahlen. Dazu ein perfides Angebot: «Wenn Sie sofort zahlen, bleibt es bei den 90 Franken!», schreibt die Firma.
«Da lupfte es mir den Deckel», sagt Schütz. In einem E-Mail droht sie mit der Polizei. «Wegen Nötigung und Angstmacherei», sagt Schütz. Die Drohung wirkt Wunder.
Keine drei Stunden nach dem Mail will die Intrum ihre Zahlung vom September plötzlich gefunden haben. «Sie können die letzte Rechnung als gegenstandslos betrachten», schreibt ein Mitarbeiter.
Alles wieder gut? Für Schütz noch nicht: «Jetzt will ich von der Intrum die 50 Franken Verzugsschaden zurück.» Notfalls kehre sie den Spiess und betreibe die Inkasso-Firma.
Intrum musste sich entschuldigen
Für die Intrum ist Schütz die Schuldige. «Da sie uns bei ihrer Reklamation keine Inkassonummer angegeben hat und die Referenznummer ihrer Zahlung nicht stimmte, konnten wir ihre Zahlung zuerst nicht zuordnen», sagt Sprecherin Daniela Brunner zu BLICK.
Aber: «Wir haben nach dem Kontaktieren von Frau Schütz den Mahnverlauf gestoppt, zu diesem Zeitpunkt wurde aber bereits die dritte Mahnung an sie verschickt.» Das war unglücklich. Immerhin: Man habe sich aber bei ihr für die Umstände entschuldigt.
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