Die Weihnachtsbräuche sind zurück im Klassenzimmer – exakt zehn Jahre, nachdem der Lehrerverband alles Christliche von dort verbannen wollte.
«In vielen Schulen wird wieder Weihnachten gefeiert, es gibt Adventskränze, und aus den Schulzimmern erklingen Weihnachtslieder», sagt Gottfried W. Locher (50), Pfarrer und Präsident der Reformierten in der Schweiz: «Viele Eltern besinnen sich auf die christlichen Werte und ihre Geschichte, und sie sind froh, wenn sie dabei durch die Schule unterstützt werden.» Auch die Samichläuse spüren das Revival vorweihnachtlicher Bräuche. Am nächsten Dienstag, 6. Dezember sind sie schweizweit ausgebucht. Auch, weil sie vermehrt in Klassenzimmer gerufen werden.
«Ja, wir gehen schon mehr in Schulen und Kindergärten», sagt Ralf Treuthard (40) von der Berner Chlausengruppe St. Mauritius. «Die Nachfrage an Samichläusen ist in den letzten zehn Jahren eher angestiegen», bestätigt Hofsamichlaus Peter Zeier (72) aus Luzern.
«Der Samichlaus kommt von der christlichen Kultur her»
Auch die Schulen erkennen den neuen alten Geist. «Man merkt schon sehr, dass mehr christliche Bräuche gefeiert werden als früher», sagt Gustin Marjakaj (38), katholischer Religionslehrer in St. Gallen. Was noch vor zehn Jahren für hitzige Debatten sorgte, ist kaum noch ein Thema: «Der Samichlaus kommt von der christlichen Kultur her. Er ist heute aber so verankert bei uns, dass selten nach seinem Ursprung gefragt wird», sagt Annamarie Bürkli (62), Präsidentin des Luzerner Lehrerverbands. Wer so spitzfindig wäre, müsste auch andere Bräuche aus dem Klassenzimmer verbannen. «Dann bräuchte es eine kulturarme Schule.»
Während des Unterrichts singen in der Regel alle Kinder die Weihnachtslieder mit. Sie dürfen aber nicht dazu gezwungen werden, sobald das Lied ein ausdrückliches Glaubensbekenntnis enthält. Zuhören müssen sie trotzdem – sie dürfen mit den religiösen Gesängen anderer Glaubensbekenntnisse konfrontiert werden. So hat es das Bundesgericht im Jahr 2012 entschieden.
Eltern dürfen ihre Kinder im Prinzip vom Samichlausbesuch dispensieren lassen. «Das ist aber nicht sinnvoll, weil sie das Kind einer schönen Erfahrung im Kreis der Klasse berauben. Es geht eben um ein Ritual, das man zusammen erlebt», sagt Stefan Wittwer (33), stellvertretender Geschäftsführer von «Bildung Bern».
«Unverkrampftere Haltung gegenüber unserer christlichen Herkunft»
Für die katholische Kirche ist die aktuelle Entwicklung erfreulich. «Die Rückkehr der Weihnachtsbräuche in der Schule zeigt eine unverkrampftere Haltung gegenüber unserer christlichen Herkunft», sagt der Basler Bischof Felix Gmür (50).
Und Pater Urban (48), Abt des Klosters Einsiedeln SZ, gibt sich überzeugt: «Wenn der Samichlaus mit einer guten Botschaft in die Klassenzimmer kommt, dann kann er alle Kinder berühren. Egal, ob sie christlich sind oder nicht.»
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