Die Köche der Schweizer Armee sorgen für das leibliche Wohl ihrer Kameraden. Ob in Kasernen, Bunkern oder auf dem Feld – über 10 Millionen Mahlzeiten werden jährlich gekocht. Das Tagesbudget eines Armeeangehörigen fürs Essen liegt bei gerade mal 8.75 Franken.
«Essen gut, alles gut!», so die Devise der Schweizer Armee. Denn die Köche sind massgeblich an der Moral der Truppe beteiligt. Schmeckt das Essen nicht, kann das im teils öden Militäralltag durchweg demotivierend sein.
«Verpflegung der Soldaten ist immer gewährleistet»
In der Schweizer Armee herrscht ein akuter Mangel an Militärköchen, wie das
«St. Galler Tagblatt» berichtet. Der Engpass betrifft die Truppenköche sowie deren Vorgesetzte, die Küchenchefs. Demnach stehen der Schweiz Armee derzeit nur 70 Prozent des eigentlich benötigten Küchenpersonals zur Verfügung.
Konkret bräuchte die Armee laut der Zeitung insgesamt 784 Küchenchefs. De facto sind es derzeit aber nur knapp 600. Bei den Truppenköchen ist der Mangel noch dramatischer: Der Bestand liegt bei 1879 – nötig wären aber 2738. Dennoch: «Die Verpflegung der Soldaten ist immer gewährleistet», so die Medienstelle der Armee zum «St. Galler Tagblatt».
«Früher konnte jeder Hobbykoch in der Armee an den Herd»
Damit das auch so bleibt, müssen derweil auch oftmals andere Armeeangehörige innerhalb einer Truppe den Kochlöffel schwingen. Doch die Situation ist suboptimal. Denn eigentlich besteht die Armee darauf, in ihren Küchen Köche zu beschäftigen, die auch im zivilen Leben aufgrund ihrer Arbeit einen Bezug zu Lebensmitteln und deren Verarbeitung haben.
«Früher konnte jeder Hobbykoch in der Armee am Herd stehen», sagt Florian Kropf, Co-Präsident des Verbandes Schweizerischer Militärküchenchefs, zum «St. Galler Tagblatt». Aufgrund der Armeereform 95 änderte sich das. Die Funktion des Kochgehilfen wurde abgeschafft, jene des Truppenkochs eingeführt. «Gut, gesund und genügend» lautet das kulinarische Motto der Armee. Doch dafür bräuchte es genügend ausgebildetes Küchenpersonal. (rad)