Die Wörter des Jahres zeigen, worüber die Gesellschaft nachdenkt und was sie bewegt, wie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW am Dienstag mitteilte. Nicht überraschend geht es im Jahr 2021 um das Coronavirus.
Ein Impfdurchbruch entsteht, wenn jemand mit dem Virus angesteckt wird, obwohl diese Person geimpft ist. Eigentlich hätte die Impfung den Durchbruch bei der Pandemie bringen sollen. Impfdurchbrüche und neue Virusvarianten sorgen jedoch dafür, dass die Pandemie anhält.
Dabei sorgte die Impfdebatte in der Gesellschaft für viel Gesprächsstoff und zum Teil zum einen oder anderen Bruch: Das Wort «entfreunden», das mit dem Aufkommen von Social Media geläufig wurde, bezeichnet das Aufkünden der Freundschaft durch Anklicken eines Buttons.
Der «Starkregen» beschäftigte die Schweiz fast den ganzen Sommer lang. Während in anderen Regionen Europas Hitzeperioden herrschten, regnete es in der Schweiz ungewöhnlich häufig und zum Teil fast sintflutartig. All dies hat laut ZHAW die Debatte um die Klimaerwärmung intensiviert, mit der in der Schweiz, gemäss Voraussagen, vermehrt starker Regen herrschen wird.
Auch in den anderen Landessprachen prägte das Coronavirus die Sprache. Hier wurden die folgenden Wörter als Wörter 2021 gewählt: «iel», «précarité» und «variants» fürs Französische, «certificato», «urgenza» und «exploit» fürs Italienische sowie «respect», «pazienza» und «tgira» fürs Rätoromanische.
Das französische Wort des Jahres «iel» ist dabei eine Pronomen-Wortschaffung, die verwendet wird, um eine Person unabhängig von ihrem Geschlecht zu bezeichnen.
Die Verantwortung für das Wort des Jahres hat das Departement Angewandte Linguistik der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur. Es analysiert die Schweizer Diskursdatenbank Korpus Swiss-AL und bestimmt pro Sprache die Wörter, die im Jahr 2021 häufiger oder deutlich anders verwendet wurden als in den Jahren zuvor.
Dann wählt eine Jury von Sprachprofis aus dieser Liste, aus Publikumsvorschlägen und aufgrund eigener Erfahrung die drei markantesten Wörter. Die vier Jurys bestehen aus je rund zehn Sprachschaffenden aus der deutsch-, französisch-, italienisch- und rätoromanischsprachigen Schweiz.
(SDA)