Die Trauernden versammelten sich am Sonntag bei einer Plakette, die heute bei der Autobahnausfahrt Airolo an die elf Getöteten erinnert. Die Gedenkveranstaltung war von einer Gruppe um den früheren Gemeindepräsidenten des Dorfes in der Leventina, Mauro Chinotti, organisiert worden.
Unter den Teilnehmenden waren auch die Witwe und die beiden Söhne eines italienischen Lastwagenchauffeurs, der beim Brand sein Leben verlor.
Am 24. Oktober 2001, kurz nach 09.30, waren im Gotthard-Tunnel zwei Lastwagen kollidiert. Ein betrunkener Lastwagenfahrer war mit seinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn geraten und dort frontal in einen korrekt fahrenden Camion geprallt.
Chinotti, damals im Werkhof Airolo für den Unterhalt des Tunnels zuständig, würdigte in seiner Ansprache die schnelle und effiziente Reaktion der Rettungskräfte. Der heutige Gemeindepräsident von Airolo, Oscar Wolfisberger, erinnerte an die Folgen der Brandkatastrophe und der Sperrung des Tunnels in den Wochen danach für das Dorf und den ganzen Kanton Tessin.
Der Tessiner Staatsrat Norman Gobbi (Lega) betonte die seither erreichten Fortschritte bei der Tunnelsicherheit. Der Vorsteher des Tessiner Innendepartements verwies dabei auch auf die Ende September begonnenen Bauarbeiten für eine zweite Gotthard-Röhre. Zugleich erinnerte er daran, dass es nicht zu der Tragödie gekommen wäre, wäre der Unfallfahrer nicht alkoholisiert gewesen.
An den Brand im Gotthardtunnel erinnerte am Sonntag auch Bundesrat Ignazio Cassis. Er werde die schrecklichen Bilder des Brandes vor zwanzig Jahren nie vergessen, schrieb der Tessiner FDP-Politiker auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Er sei in Gedanken bei den Betroffenen.
(SDA)