Ein kleiner Piks in die Fingerkuppe genügt: Wer wissen will, ob er mit Covid-19 infiziert war, braucht nur wenige Tropfen Blut. Aussagekräftig ist das Resultat jedoch nur bedingt.
Antikörper im Blut können Hinweise geben, wer eine Corona-Infektion durchgemacht hat – aber nicht, ob die Immunität ausreichend ist, besonders ob sie auch gegen Varianten des Virus besteht.
Mit der ETH Lausanne hat das Waadtländer Universitätsspital (CHUV) ein Verfahren entwickelt, das die Wirksamkeit von Antikörpern misst. Bisher wurde es lediglich in Studien eingesetzt. Laut Informationen, die dem SonntagsBlick vorliegen, könnte dieser Antikörpertest der neusten Generation aber bald für jedermann verfügbar sein.
Interessant ist das, wenn die Corona-Impfung aufgefrischt werden muss, denn nicht jeder baut Antikörper gleich schnell ab.
Da der neue Test den Immunitätsgrad erhebt, lasse sich künftig individuell bestimmen, wann erneut geimpft werden muss, sagt Giuseppe Pantaleo, Leiter der Abteilung für Immunologie und Allergie des CHUV.
Pantaleo, der auch das Swiss Vaccine Research Institute in Lausanne VD führt: «Statt einfach zu boosten (nachzuimpfen; Red.), obwohl man vielleicht noch über genügend Antikörper verfügt, kann zunächst ein Test durchgeführt werden. Damit erkennen wir innerhalb von zwei Stunden, ob und gegen welche Mutationen jemand immun ist.»
Test misst Wirksamkeit der Impfung
Der neue Test zeige auch, ob und wie die Impfung wirke, ergänzt Didier Trono, Virologe an der EPFL Lausanne. Der Leiter der Expertengruppe «Diagnostics and Testing» der Covid-Taskforce des Bundes hält auch Kontrolltests für vorstellbar: «Insbesondere ältere Menschen oder solche mit chronischen Erkrankungen reagieren unterschiedlich auf das Vakzin. Bei manchen schlägt die Impfung gar nicht erst an.»
Carlo Cervia, Covid-19-Studienarzt und Forscher an der Klinik für Immunologie des Universitätsspitals Zürich, sagt: «Die Tests in Lausanne verfolgen einen guten Ansatz.» Ob so mit Gewissheit ein definitiver Schutz festgestellt werden könne, müsse sich aber erst zeigen.
«Für die langfristige Immunität sind auch sogenannte Gedächtniszellen wichtig, die bei einer erneuten Infektion die Bildung von Antikörpern beschleunigen», erklärt Cervia.
Wohl auch deshalb wartet das BAG derzeit noch ab. Im Rahmen der geltenden Impfstrategie sei es jedenfalls nicht vorgesehen, die Impfbooster künftig gemäss individueller Immunität zu verabreichen.
Für die aktuelle Impfrunde kommen die Tests vermutlich ohnehin zu spät. BAG-Sprecherin Simone Buchmann sagt: «Aufgrund der momentan hohen Verfügbarkeit von Impfstoffen, ist es einfacher und ökonomischer, Personen mit Antikörpern einfach zu impfen.»
Bei der angekündigten Einführung von digitalisierten Corona-Zertifikaten dürften die Tests laut Bundesamt für Gesundheit «eher nicht» berücksichtigt werden.
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