Ein PC-7-Flugzeug der Schweizer Armee stürzte gestern am Schreckhorn in den Berner Alpen ab. Die Unglücksstelle ist schwer zugänglich. Schlechtes Wetter verhindert derzeit eine Bergung der Maschine und des Piloten.
Das schlechte Wetter beschäftigt Luftfahrt-Experten in der ganzen Schweiz. Alfred Simmler untersuchte über 40 Flugunfälle in der Schweiz und sagt zu BLICK: «Ich dachte sofort an einen Unfall wegen des Wetters, als ich davon hörte.» Und in Flugforen tauschen sich Piloten über den Absturz aus – und vor allem über die Entscheidung, auf Sicht zu fliegen.
Einer schreibt: «Gestern war kein Wetter, um im Sichtflug sicher über die Alpen zu fliegen.» Ein anderer unterstützt die Feststellung: «Gestern lag den ganzen Tag ab rund 1400 Metern Bewölkung auf. Das ist auf keinen Fall Sichtflugwetter.» Simmler erklärt: «Auch wenn die Wetterprognosen nicht dagegen sprechen: Der Pilot entscheidet immer selbst, ob ein Sichtflug möglich ist.»
Unklar, was passiert ist
Armeesprecher Daniel Reist sagt: «Bei der Flugvorbereitung wird darauf geschaut, ob sicher gestartet und gelandet werden kann.» Unterwegs liege die Beurteilung des Wetters schliesslich beim Piloten selbst. «Es ist ein permanentes Analysieren der Situation.» Was genau geschehen sei, lasse sich jetzt noch nicht sagen.
Mit der Bergung des Wracks muss die Schweizer Armee warten, bis besseres Wetter einen Flug zum Schreckhorn zulässt. «Wir wollen unsere Leute nicht gefährden.» Am Freitag ist ein Auftritt der PC-7-Staffel in Sion geplant. Ob dieser stattfindet, wird derzeit noch abgeklärt.