Der frühere Direktor des Schweizer Fernsehens, Peter Schellenberg, starb am Donnerstag im Alter von 81 Jahren. SRG-Mediensprecher Edi Estermann bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstagabend den Hinschied der prägenden Figur der Schweizer Medienlandschaft. Zuvor hatte die «NZZ am Sonntag» über den Todesfall berichtet.
Der Moderator und TV-Journalist Schellenberg leitete das Schweizer Fernsehen als Direktor von 1988 bis 2003. Seine Nachfolgerin wurde Ingrid Deltenre (60). Keiner seiner Vorgänger war so lange im Amt, und keiner baute SF DRS so gründlich um wie er. Mit einem Gespür für TV-Trends verpasste der gelernte Speditionskaufmann dem öffentlich-rechtlichen Sender ein neues Erscheinungsbild und modernisierte den Sender mit für die Schweiz damals noch ungewohnten Sendungsformaten.
Schuf Publikumsnähe, um gegen Privatsender zu bestehen
«Schälli», wie er von Kollegen genannt wurde, setzte mit Sendungen wie «10vor10» auf Infotainment. Livesendungen oder eigenproduzierte Soaps brachten die notwendige Publikumsnähe, um im Kampf gegen die Privatsender zu bestehen. Zuschauerquoten wurden zum Damoklesschwert über den meisten Sendungen. Schellenberg führte unter anderem den Infokanal ein und setzte auf Eigenproduktionen wie «Viktors Programm» und «Lüthi und Blanc».
Nach der Pensionierung lebte Schellenberg laut «NZZ am Sonntag» in Zürich und Marseille. Er hinterlässt eine Frau und zwei Söhne. (SDA)