Sami Dardouri (37) muss genau ein Jahr nach der Eröffnung sein Spezialitätenrestaurant Sam-Sali Orient in Winterthur ZH schon wieder dichtmachen – wegen Verstosses gegen das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen sowie das Gastgewerbegesetz. Etwa zehn Polizisten stürmten am Freitagabend das Lokal. 18 Gäste rauchten drinnen und wurden mit je 80 Franken gebüsst.

Das Verhängnis an diesem Abend beginnt um 21.30 Uhr: Aus dem Orient-Restaurant wird wie oft eine Shisha-Lounge. «Es kamen viele Stammgäste», sagt der Wirt. «Meine Wasserpfeifen sind stadtbekannt.» Bald ist es mit der ausgelassenen Stimmung vorbei: Die Polizei stürmt durch die Hintertür ins Lokal.

Wirt Dardouri ist geschockt: «Sie rückten mit zwei Minibussen an und in der Hitze des Gefechts wurde eine Tür beschädigt.» Ein Schock auch für die Gäste. Es sind vorwiegend Junge, das Lokal liegt gleich gegenüber der Fachhochschule an der Technikumstrasse. «Einige haben sogar geweint, weil sie die Busse mit ihrem Taschengeld bezahlen mussten», sagt Sami Dardouri.

Fakt ist auch: In Winterthur wurde bisher noch in keinem Restaurant in diesem Ausmass gegen das Rauchverbot verstossen. Bianca Lussi von der Stadtpolizei Winterthur: «Der Wirt hat keine Bewil­ligung für eine Raucher-Lounge. Wir sind ausgerückt, weil im Lokal Zigaretten und Shisha-Pfeifen geraucht wurden.»

Dardouri hatte sich zwar um die Legalisierung bemüht. Schweizweit besteht die Möglichkeit, abgetrennte Räume, sogenannte Fumoirs, zum Rauchen zur Verfügung zu stellen – oder einen Privatclub zu gründen. Die gesetzlichen Anforderungen sind jedoch hoch. Dardouri: «Ich habe eine Bewilligung beantragt, aber noch keine erhalten, dabei habe ich eine gute Lüftung.»

Nach der Raucher-Razzia will der Wirt sein Restaurant nun schliessen: «Ich habe 16 Stunden pro Tag für mein Lokal geschuftet, aber es ist einfach unmöglich, auf diese Weise ein rentables Geschäft zu führen.»

Sami Dardouri sucht nun einen neuen Standort für eine Shisha-Lounge. Zuerst aber muss er zahlen. Die Geldbusse für ihn wird empfindlich ausfallen. Die An­zeige liegt beim Stadtrichter von Winterhur.

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

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