Illegale Drogen
Die ersten Dealer sind schon aufgeflogen

Zu der Street Parade gehören seit jeher alle Arten von Drogen. Christian Kobel, Leiter der Jugendberatung Streetwork, testet mit seinem Team seit Jahren die Drogen der Besucher. Er weiss genau, was die Partygänger sniffen und schlucken.
Publiziert: 12.08.2017 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:47 Uhr
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Nur etwa fünf Prozent der Besucher konsumieren an der Street Parade illegale Drogen. Auf eine Million Menschen sind das immerhin noch 50 000 Personen.
Simona Boscardin

Gestern vermeldete die Kantonspolizei Basel-Landschaft die Festnahme von fünf Kokainhändlern. Sechs Kilogramm ungestrecktes Kokain mit einem ungefähren Strassenverkaufswert von einer Million Franken wurden sichergestellt. Der Verdacht liegt nahe: Die Drogen waren für die Street Parade bestimmt. Denn die Nachfrage ist auch in diesem Jahr gross.

Die Besucher werden laut der Zürcher Jugendberatung Streetwork an diesem Wochenende vor allem auf der Suche nach Ecstasy-Pillen sein. Gleich darauf folgen auf der Beliebtheitsskala Amphetamin und Kokain. Laut Streetwork-Leiter Christian Kobel sind das die klassischen Partydrogen, die den Leuten helfen, ausdauernder zu feiern. «Natürlich sind auch andere Substanzen wie Crystal Meth im Umlauf, diese sind aber wesentlich seltener», sagt Kobel. Trotzdem findet er nicht, dass die Street Parade ein Drogenfest ist: «Sie hat einfach diesen schlechten Ruf, weil man elektronische Musik mit Drogen verbindet.» 

Nicht nur die Besucher der Street Parade suchen nach Pillen, auch die Kantons- und Stadtpolizisten halten die Augen offen. Letztes Jahr nahm die Stadtpolizei 20 Personen wegen Drogendelikten fest und konfiszierte rund 370 Ecstasy-Pillen, 20 Gramm Kokain, 40 Gramm Cannabis sowie kleinere Mengen MDMA und Amphetamin.

Die Jugendberatung Streetwork testet mit seinem Team seit Jahren an der Parade die Drogen der Besucher. Vor allem Ecstasy kann zu Problemen führen. Kobler dazu: «Wir haben in den letzten drei Jahren den Trend verspürt, dass die Tabletten häufig sehr rein sind. Damit enthalten sie zwar keine Streckmittel. Doch die Gefahr einer Überdosierung steigt.» Das könne zu Kreislaufproblemen führen. 

Auch Kokain sollte nicht unterschätzt werden: «Abgesehen davon, dass der Konsum von Kokain immer problematisch ist, wird es sehr häufig mit gesundheitsschädlichen Substanzen gestreckt», sagt Kobler.

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