Geht es darum, den Islam zu kritisieren, ist der SVP-Nationalrat und Walliser Staatsrat Oskar Freysinger schnell zur Stelle. So kämpfte er an vorderster Front für die Minarett-Initiative oder trat gemeinsam mit dem niederländischen Islam-Gegner Geert Wilders auf.
Die nicht gerade islamfreundliche französische Politikerin Marine Le Pen sagte gar: «Für Freysinger sind wir in Sachen Islam zu gemässigt.» Freysingers Engagement brachte ihn sogar auf die Liste der Islamfeinde der Hamas.
Nach dem Attentat auf die Redaktion von «Charlie Hebdo» macht man sich nun im Wallis Sorgen um Freysinger und führt zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen ein, wie der «Walliser Bote» heute schreibt.
Zu Blick.ch sagt Freysinger: «Der Polizeichef kam zu mir und fragte: ‹Wenn in der Schweiz ein Attentat passieren würde, wer wäre Zielscheibe?› Er meinte, man müsse in Betracht ziehen, dass ich eine wäre.»
Deshalb wurden die Sicherheitvorkehrungen verschärft. Neu ist die Polizei über jeden Termin und jeden öffentlichen Auftritt von Freysinger informiert und trifft gegebenenfalls Vorkehrungen. Ein 24-Stunden-Polizeischutz wäre aber zu aufwändig und deshalb kein Thema.
Freysinger selbst sagt, dass er nach dem Attentat nicht daran gedacht habe, dass er in Gefahr sei. Aber: «Man weiss nie, was passiert. Manchmal mache ich mir schon Gedanken. Wenn zum Beispiel einer hinter mir herläuft, schaue ich hin.»
Das sei besonders dann der Fall, wenn wie jetzt das Thema in den Medien sei. Danach beruhige sich das aber meist wieder. (sas)