Husky-Besitzer sticht Beppi (†4) zu Tode
Jetzt meldet sich der Messer-Stecher!

Letzten Samstag gerieten im Toggenburg zwei Hunde aneinander. Dabei wurde eine Deutsche Dogge erstochen. Verblutete in den Armen seines Frauchens. Nach schweren Anschuldigungen der Doggen-Besitzerin meldet sich nun der Messer-Stecher zu Wort. Er wäre fast gestorben.
Publiziert: 09.08.2017 um 21:58 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2018 um 23:16 Uhr
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Die Deutsche Dogge hat sich eingekotet. Da wusste die Besitzerin, dass ihr Beppi sterben wird.
Foto: Leserreporter

Am Samstag unternimmt ein Pärchen mit seinen zwei Huskys einen Abendspaziergang durch die Gemeinde Brunnadern SG im Toggenburg. Plötzlich kommt aus einem Garten eine Deutsche Dogge gestürmt und greift einen der Huskys an, beisst ihn ins Bein. Da zückt der Husky-Besitzer ein Messer und sticht neun Mal auf Beppi (†4) ein. Die Dogge wird schwer verletzt. Nur wenige Minuten später verblutet das Tier. «‹Ich habe die Sau abgeschlachtet›, hat er gerufen und dabei sein Messer in der Hand gehalten», sagte die geschockte Besitzerin Kathrin M.* zu BLICK.

«Ich wäre jetzt tot»

Nun meldet sich der Husky-Besitzer Christian K. (51)* zu dem Vorfall. Und seine Version klingt ganz anders. Die Dogge habe nicht seinen angeleinten Hund (12) attackiert, sondern ihn. «Ich wurde von dem Hund angefallen und zu Boden gerissen. Bin schwer gestürzt», sagt K. zu BLICK. Was dann passiert, kann er nur fragmentarisch berichten. Zu tief sitzt der Schock. «Ich kann mich noch daran erinnern, wie die Dogge danach nur wenige Zentimeter von meinem Kopf entfernt meinen Husky attackierte, ihn am Kopf, Hals, dem Bauch und Bein biss.»

Die zwei Kinder der Besitzerin müssen mit ansehen, wie ihr geliebtes Familienmitglied stirbt. Für den Hund kommt jede Hilfe zu spät.
Foto: Leserreporter

Während dieser Minuten steht er Todesängste durch. «Hätte die Dogge mich weiter attackiert, ich wäre jetzt tot.» Seine Frau muss den Horror hilflos mitansehen, sie schreit vor Verzweiflung während des Angriffs. Dann geht alles ganz schnell. K. greift zu seinem Multifunktionsmesser, das er noch vom Grillieren in seiner Tasche hat, und sticht zu. Wie oft, das weiss er nicht mehr. Nach ein paar Stössen mit der acht Zentimeter langen Klinge lässt das Tier ab. Auch weil die Besitzerin hinzukommt und ihre Dogge zurückruft.

«Danach bin ich zu meiner Frau gerobbt. Ich konnte nicht mehr aufstehen», sagt er. Neben der Polizei muss auch ein Krankenwagen gerufen werden. K. kommt mit Verdacht auf Wirbelbruch ins Spital. Drei Wirbel im Kreuz weisen starke Prellungen auf. Er muss Schmerztabletten nehmen. Damit aber nicht genug. «Meine Frau und ich befinden uns in psychologischer Behandlung.» Der Schock sitzt tief bei beiden.

Hat Beppi tatsächlich den Husky-Besitzer attackiert? Sein Frauchen sagt ganz klar Nein. Ihr Beppi war ein lieber Hund.
Foto: Leserreporter

«Das ist doch totaler Quatsch»

Dass Beppi an den Verletzungen stirbt, wollte er nicht. «Es tut mir leid um den Hund, aber hätte ich mich nicht gewehrt, dann wäre ich jetzt tot. Ein Biss in den Hals und ich wäre nicht mehr auf dieser Welt.» Er ist entsetzt und wütend darüber, dass Kathrin M. nicht einmal gefragt hat, wie es ihm nach dem Angriff geht. «Sie hat doch gesehen, dass ich auf dem Boden lag. Wenn mein Hund jemanden angreifen würden, dann frage ich doch, wie es der Person geht.»

Als BLICK M. mit den Schilderungen von K. konfrontiert, ist sie fassungslos. «Das ist doch totaler Quatsch. Der hat sich, als die Polizei kam, auf den Boden geschmissen. Vorher hat er sich ganz ruhig stehend mit seiner Frau unterhalten», sagt sie zu BLICK. Dass ihr Beppi wie im Rausch angegriffen haben soll, weist sie klar zurück. Sie hält an ihrer Version fest.  «Ich habe mehrere Zeugen, die meinen Bericht bestätigen können. Sein Husky wurde sicher nicht derart zerbissen, wie er behauptet.»

Was genau passierst ist, ermittelt nun die Polizei. Klar ist nur: Gegen den Husky-Besitzer wurde Anzeige erstattet. (jmh)

* Namen von der Redaktion geändert

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