Sein einstiges Paradies ist kaum noch wiederzuerkennen. Tiefe Furchen haben den Boden aufgeworfen. Kein Grashalm ist mehr zu sehen. Steine und kalte schwarze Erde sind heute die Scherben seiner Existenz. Ratlos steht Fabio Marinoni (43) vor dem leeren Feld. «Ich könnte heulen», sagt der Tessiner Hundetrainer.
«Bis vor wenigen Monaten war das alles gepflegte, grüne Wiese», erzählt Fabio Marinoni. «Ich hatte hier meine Agility-Geräte fürs Hundetraining. Jedes Wochenende kamen 20 bis 30 Kursteilnehmer mit ihren Welpen. Ich hatte Privatlektionen auch nach Feierabend.» Seine Hundeschule sei richtig gut gelaufen. Doch dann im Frühsommer 2021 erhielt der Tessiner Post von seinem Pächter.
Kanton droht Verpächter mit Geldbusse
Darin hiess es: Fabio Marinoni müsse das Feld räumen. Der Kanton habe die Hundeschule auf dem Grundstück verboten, da es Agrarland sei. «Der Verpächter hätte mich gern behalten, doch der Kanton drohte ihm mit einer gesalzenen Geldbusse.» Fabio Marinoni muss gehen. Kampflos will der Hundetrainer nicht aufgeben. «Bei der kantonalen Behörde riet man mir, eine Umzonung des Grundstücks zu beantragen für eine Hundeschule», erzählt Marinoni, «doch ein Übungsparcours für Hunde gibt es ja gar nicht im Zonenplan.» Dennoch, er schickt den Antrag ab. Wenig später folgt die Absage. Fabio Marinoni fragt sich, warum dürfen Pferde, Kühe und Schafe auf eine Wiese und Hunde dürfen es nicht?
Am 31. August 2021 packt der Hundetrainer seine Siebensachen zusammen. Enttäuscht und mit Wut im Bauch. «Als ich das 3000 Quadratmeter grosse Grundstück 2016 pachtete, war es zugewuchert und zugemüllt. Ich habe 3000 Franken investiert, um aus dem Wildwuchs eine Wiese zu machen», erzählt er. Sowohl der Pächter als auch die Stadt Lugano hätten seine Aktivität begrüsst. «Niemand wohnte in direkter Nachbarschaft. Wir störten niemanden», so der arbeitslose Hundetrainer zu Blick. Alles war eigentlich in bester Ordnung.
Von Fremdem an den Kanton verpfiffen
Es wäre auch nie etwas passiert, wenn nicht eines Tages ein Fremder aus dem 15 Kilometer entferntem Novaggio TI zufällig vorbeigefahren wäre. «Der Mann suchte für einen Freund und dessen Esel eine Weide», erzählt Marinoni, «er sah, dass meine Wiese zwischen landwirtschaftlichen Feldern lag und verpfiff mich beim Kanton. Gleichzeitig hat er dem Grundstücksbesitzer angeboten, die Wiese zu pachten, was dieser dann abgelehnt hat.»
Doch der Stein war ins Rollen gekommen und nicht mehr aufzuhalten. Gesetz ist Gesetz. «Über eine Ausnahme liess der Kanton nicht mit sich reden», sagt Fabio Marinoni, «seitdem bin ich so gut wie ohne Arbeit. Hier und da mache ich Hausbesuche. Ich habe 80 Prozent meiner Einnahmen verloren.»
Ein neues Grundstück zu finden, das sei alles andere als einfach. Denn wo darf schon eine Hundeschule sein? Agrarland geht nicht. Auch im Industrie- und Gewerbegebiet gibt es keine Lösung: «Bauland pachten ist viel zu teuer. Und auch einen bezahlbaren Garten in der Grösse zu finden, ist sehr schwierig.» Fabio Marinoni wandte sich an das Nachrichtenportal «Ticinonline», in der Hoffnung, dass sich Tessiner melden und Hilfe anbieten. «Wenn ich bald nichts Geeignetes finde, muss ich meinen Beruf wohl aufgeben», sagt er traurig.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen