Hunderte Liter Diesel in die Erde gekippt
Welcher Löli tut so was?

In Kaltbrunn pumpte ein Arbeiter Hunderte Liter Dieselöl in die Natur. Gab der berüchtigte Schweinezüchter K. W. (49) den Auftrag dazu?
Publiziert: 03.02.2017 um 23:47 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 15:53 Uhr
Wer hat Diesel in die Erde gekippt?
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Öl-Desaster in Kaltbrunn:Wer hat Diesel in die Erde gekippt?
Marco Latzer

Starke Regenfälle fluteten am Donnerstag einen Keller mit Dieselbehältern in Kaltbrunn SG. Statt die Feuerwehr zu rufen, pumpt ein Arbeiter die Brühe kurzerhand ins Freie. Sie gelangt ins Grundwasser! Erst als Anwohner einen starken Benzingeruch wahrnehmen, erfährt die Polizei davon. Die Ölwehr muss ausrücken, Bäche sperren und ein Pumpwerk abstellen – zu einer Umweltkatastrophe fehlt nur wenig.

Was hat der Skandal-Käser damit zu tun?

Die St. Galler Polizei ermittelt. Sie will wissen, wer dem Arbeiter den Auftrag zum Abpumpen gab. Steckt wieder einmal K. W.* (49) dahinter? Der Käser zockte vor zehn Jahren Milchlieferanten ab und richtete so einen Millionenschaden an. 2015 stand er wegen eines Skandals um Schweinefleisch vor Gericht. Es ging um Betrug mit falschen Labels. Weil die Staatsanwaltschaft bei den Beweisen schlampte, kam K. W. glimpflich davon (BLICK berichtete). Wegen Tierquälerei brummte ihm das Gericht eine Geldstrafe auf. 

Auch bei der Liegenschaft mit der Ölverschmutzung hat der Mann seine Finger im Spiel. Einst war er Eigentümer des Grundstücks. Jetzt tritt K. W. offiziell nicht mehr in Erscheinung, schiebt Firmen und Geschäftspartner vor. Laut Anwohnern ist der Skandal-Käser aber noch immer ihr Ansprechpartner.

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Die verschmutzte Fläche musste gereinigt und ausgebaggert werden.
Foto: Beat Kälin

K. W. tut so, als wäre er Journalist

Kurios: Als BLICK gestern vorfährt, stürmt  W. herbei und gibt sich selbst als Journalist aus, grinst schelmisch. «Ich wollte nur mal schauen, was es hier zu sehen gibt. Voll spannend!», sagt er. Dann macht er sich schleunigst vom Acker, saust mit einem Firmenauto davon.

Momentan herrscht auf dem Hof ein Baustopp, weil an einem Schweinestall wiederholt ohne Bewilligung gearbeitet wurde. Im Neubau gleich daneben befindet sich eine Asylunterkunft der Gemeinde. Sie mietet ihn von der Firma, die K. W. nahesteht. «Wir haben in Kaltbrunn einfach keinen anderen Partner für eine solche Unterkunft gefunden», sagt Gemeindepräsident Markus Schwizer.

*Name der Redaktion bekannt

Skandal-Käser K. W. war Eigentümer des Grundstücks.
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