Humanitäre Hilfe
IKRK beklagt «ungenügenden» Schweizer Beitrag

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) findet den Schweizer Beitrag «ungenügend». Der Bund unterstützt die Organisation mit rund 150 Millionen Franken pro Jahr.
Publiziert: 25.07.2018 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:48 Uhr
Für den IKRK-Generaldirektor Yves Daccor sind die 150 Millionen Franken, die die Schweiz pro Jahr bezahlt, nicht genug. Im Bild der Hauptsitz der Organisation. (Achivbild)
Foto: KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Die Schweiz mache eine sehr gute Arbeit, sie unterstütze das IKRK und lasse ihm die «totale Unabhängigkeit», sagte IKRK-Generaldirektor Yves Daccord im Gespräch mit der Zeitung «Le Temps» am Mittwoch. Aber durch Steuern und Medikamente zahle das IKRK pro Jahr etwa 100 Millionen Franken mehr an die Schweiz, als es von ihr erhalte.

Hinzu komme noch der Imagegewinn für das Land. Der Schweizer Anteil sei vielleicht stabil, aber er genüge seiner Meinung nach nicht, sagte Daccord. Deutschland zum Beispiel habe seinen Beitrag in den letzten Jahren vervierfacht.

Wie bereits in den vergangenen Jahren steuert der Bund auch dieses Jahr 80 Millionen Franken für den Unterhalt des Genfer Hauptsitzes bei. Mit weiteren rund 60 Millionen Franken finanziert die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) spezifische humanitäre Operationen des IKRK. Das ist etwas weniger als im Vorjahr.

In Bezug auf das internationale Genf rief der Generaldirektor die Akteure ausserdem dazu auf, vermehrt in Ideen und Inhalte und nicht nur in die Infrastruktur zu investieren. Der Kanton und der Bund müssten dazu eine Strategie entwickeln.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA auf Verlangen des Bundesrats das Projekt Geneva+ neu überdenken muss. Damit hätte in Genf ein Forum entstehen sollen, in dem sich Vertreter von Regierungen und der Privatwirtschaft, Spezialisten und NGO austauschen und mit den Herausforderungen der neuen Technologien auseinandersetzen. Für eine erste Etappe waren in den nächsten Jahren zwei Millionen Franken vorgesehen.

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