Hürlimann von SVP für «politisch tot» erklärt
Jetzt fallen ihm die Partei-«Kollegen» in den Rücken

Markus Hürlimann bläst ein eiskalter Wind entgegen: Nach den Missbrauchs-Vorwürfen gilt für ihn zwar die Unschuldsvermutung - dennoch ist die Polit-Karriere des SVP-Mannes wohl am Ende. Aus den eigenen Reihen wird sein Rücktritt gefordert.
Publiziert: 12.01.2015 um 08:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:23 Uhr

Sie sitzen nebeneinander im Kantonsrat. Dennoch stehen die SVP-Kollegen von Markus Hürlimann nach der Zuger Sex-Affäre nicht hinter ihm. Und dies, obwohl er als Kantonalpräsident der SVP Zug schon in den Ausstand getreten ist.

Hürlimann soll «besser heute als morgen» zurücktreten

Kantonsratspräsident Moritz Schmid erklärt ihn faktisch für «politisch tot». In der Luzerner Zeitung fordert er: «Markus Hürlimann soll als Kantonsrat zurücktreten. Und zwar besser heute als erst morgen.» Er habe ohnehin keine Chance mehr, für die nächste Legislatur vom Baarer Stimmvolk wieder in den Kantonsrat gewählt zu werden.

Schmid weiter: «Hürlimann tut sich selber einen Gefallen, wenn er jetzt die Konsequenzen zieht und das für den Kantonsrat unwüdige Schauspiel beendet.» Auch Parteikollege Fraktionskollege Philip Brunner ist dieser Meinung. «Ich sehe nicht, wie er das Amt weiter ausführen kann. Es würde allen helfen, wenn er als Kantonsrat zurücktreten würde.»

«Das Verhalten nicht stillschweigend dulden»

Willi Vollenweider, ebenfalls SVP, sieht die Werte der Partei gefährdet. «Ich distanziere mich ganz klar vom Verhalten von Spiess und Hürlimann und es geht mir darum, dass ich das nicht stillschweigend dulde.» Seine politische Arbeit könne Hürlimann nicht mehr fortsetzen: Denn dazu fehle ihm nun die Glaubwürdigkeit. Als Präsident nur in den Ausstand zu treten, war für Willi Vollenweider nicht genug - er wünscht, dass Hürlimann ganz zurück tritt.

«Reiner Rufmord»

Nicht alle schiessen dem Beschuldigten allerdings weiter ins Bein. «Ich bin überzeugt, dass ein grosser Teil der Vorwürfe an ihn reiner Rufmord sind», meint etwa Walter Birrer aus Cham. Dennoch fordert auch dieses SVP-Ratsmitglied seinen Rücktritt. (ct)

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