Ein BMW-Cabriolet, drei Motorräder, eine Wohnung im schmucken Neubauviertel in Weinfelden TG: Von aussen betrachtet, führt Justin S.* (23) ein schönes Leben. Schaut man genauer hin, wird es düster. Im Keller des hübschen Hauses hielt der junge Mann 150 Masthühner. Bis er sie Ende letzter Woche im Wald aussetzte. Als ihm die Polizei auf die Schliche kam, fanden die Beamten bei der Hausdurchsuchung zudem eine Hanfplantage (BLICK berichtete).
Es soll nicht die erste gewesen sein. Immer wieder ist Justin S. in den vergangenen Jahren mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Nicht nur wegen Drogen, auch wegen Körperverletzung soll ein Verfahren laufen. «Er hat seine Ex-Freundin immer wieder verprügelt, sie sogar die Treppe runtergeschubst», sagt ein Bekannter zu BLICK.
Gewalt liegt bei S. in der Familie. Denn sein Vater ist Ulrich S.* (51). Der Deutsche wurde im Mai 2008 als der 6-Franken-Killer bekannt. Weil Sohn Kevin (damals 15) mit anderen Teenies wegen sechs Franken in Streit geraten war, griff S. auf dem Pausenplatz von Kümmertshausen TG zur Waffe – und richtete Automechaniker-Stift Fabio K.* († 18) mit einem gezielten Kopfschuss hin.
Im August 2010 wurde Ulrich S. vom Bezirksgericht Bischofszell TG zu 16 Jahren Haft verurteilt. Aber nicht nur wegen des Mordes an Fabio K. musste er hinter Gitter. Der Teppichverkäufer wurde zudem wegen mehrfacher sexueller Nötigung, Vergewaltigung und Körperverletzung verurteilt. Immer wieder soll der Vater die Söhne Kevin und Oliver (heute 25) sowie seine Ehefrau verprügelt haben.
Das alles hat S. wohl nie überwunden. Nach BLICK-Informationen hat er bis heute schwere psychische Probleme. Alle Therapieversuche blieben bislang erfolglos. Und so gerät S. immer weiter auf die schiefe Bahn.
* Name geändert