Restaurants setzen auf Take-Away und Lieferdienst
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Auswärts essen in Corona-Krise:Restaurants setzen auf Take-Away und Lieferdienst

Homeoffice verlagert Konsum in die Wohnorte
Die grosse Stunde der kleinen Läden

Die Schweizer haben ihr Büro nach Hause verlegt und erledigen die Kurzeinkäufe im Quartier. Die Lädeli sind im Trend. Den Konsumeinbruch in den leergefegten Innenstädten und Bürogebieten spüren nicht nur die dortige Läden und Restaurants, sondern auch die Kantinen.
Publiziert: 18.03.2020 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2020 um 20:06 Uhr
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Verkäuferin Alexandra (35) vom Zürcher Quartierladen Maxi Frischmarkt hat den ganzen Tag viel mehr Besucher als üblich.
Foto: Claudia Gnehm
Claudia Gnehm

Die neuen Tagesabläufe der Quartierbewohner bereiten Verkäuferin Alexandra (35) vom Zürcher Quartierladen Maxi Frischmarkt viel mehr Betrieb. «Den ganzen Tag über besuchen uns deutlich mehr Kunden», sagt sie dem BLICK, während sie frische Früchte nachfüllt. Sie hat es eilig. Es gibt noch viel zu tun.

Dass Angestellte im Homeoffice nicht viel Zeit mit Einkaufen verplempern wollen und gerne husch um die Ecke kommen, merkt auch Makda (38) von Leam-Lädeli in einem Wohnquartier in Zürich-Oerlikon. «Wir haben den ganzen Tag laufend Kundschaft», so Makda. Zu anderen Zeiten war es ihr zwischendurch fast zu ruhig.

Jetzt posten die Kunden schnell etwas für das Mittagessen oder Kaffee und Milch, die ausgegangen sind. «Eigentlich kaufen die Kunden alles – von Sandwiches über Toilettenpapier bis Mehl», erklärt Makda.

Keine Anstehschlangen

Seit das Leben von Zehntausenden Angestellten in der Schweiz dieser Tage nur noch an ihrem Wohnort stattfindet, schlägt die Stunde der kleinen Lädeli. Im Gegenteil zu den grossen Einkaufsläden von Migros, Coop & Co. bleibt man bei ihnen auch von grösseren Anstehschlangen verschont. Schnell rein und wieder raus in die eigenen vier Wände.

Wem es die Arbeit erlaubt, hat sich hierzulande im Homeoffice eingerichtet. Mit fast oder ganz geleerten Büros, Universitäten und Schulen bleiben in den Geschäften und Restaurants in den Innenstädten Scharen von Kunden weg. Das Konsumverhalten hat sich quasi über Nacht gewaltig verändert.

Grösste Kantinenbetreiberin SV Group kocht weniger

Früh spürten den Nachfrageeinbruch die Kantinen von Dienstleistungsfirmen. Bei der grössten Schweizer Catering-Betreiberin, der SV Group, fallen seit letzter Woche Schlag auf Schlag Aufträge für Mittagessen und Inhouse-Caterings wie Sitzungsverpflegungen und Apéros weg. Derzeit seien schätzungsweise rund 80 von 300 Mitarbeiterrestaurants und Mensen geschlossen, sagt SV-Group-Sprecherin Manuela Stockmeyer.

Ihr Lichtblick: Dort, wo noch gearbeitet werde – bei der Post, Swisscom, Novartis, dem Kernkraftwerk Leibstadt und anderen – nehmen die Umsätze sogar leicht zu. «Offenbar werden unsere Restaurants als sicher empfunden», führt Stockmeyer aus.

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