Die Vorzeige-Truppe der Schweizer Luftwaffe ist akut bedroht: Das Parlament könnte ihre in den Landesfarben bemalten Jets vom Typ F-5 Tiger auf 2018 ausmustern.
Es wäre – nach 54 Jahren – das Grounding der Patrouille Suisse. Dass die werbewirksamen Showflieger auf den F/A-18 umsteigen, halten Fachleute für unwahrscheinlich. Der Jet hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht und muss unter hohen Kosten für eine verlängerte Betriebsdauer hergerichtet werden – bei entsprechend teuren Flugstunden: Luftwaffenchef Aldo C. Schellenberg (57) wird sie kaum für die Kunstflieger hergeben.
Aviatik-Experten lancieren nun eine neue Idee, die sie bei der Luftwaffe, der Armeeführung und dem neuen VBS-Chef Guy Parmelin (56) platzieren wollen: Die bald 40-jährigen Tiger-Jets könnten entwaffnet und so als Kampfjets faktisch ausser Dienst gestellt werden.
Für seine Funktion als Luftraumverteidiger – da sind sich alle einig – ist der Tiger technisch überholt. Die Hälfte der Flotte aber, die 26 heute effektiv flugtauglichen Maschinen, soll als Service-Staffel weiterfliegen, und zwar alle Einsätze, für die es nicht unbedingt einen der 31 kostspieligen F/A-18 braucht.
Das würde nicht nur Geld für teure F/A-18-Flugstunden sparen. Als Sparringspartner und Zieldarsteller, so die Überlegung, würden die Tiger dazu beitragen, dass die F/A-18 weniger fliegen müssen. Die teuer aufgerüsteten Jets erreichten damit weniger schnell ihr technisches Lebensende. Fachleute rechnen mit einer möglichen Verlängerung der F/A-18-Betriebsdauer um rund zehn Jahre bis 2035.
Bei der Luftwaffe wollte niemand den Vorstoss im Detail kommentieren.
Die Ausserdienststellung des Tigers hängt seit dem Nein zum neuen Kampfflugzeug im Mai 2014 wie ein Damoklesschwert über der Patrouille Suisse. Bundesrat und Armee hatten für den Gripen geworben, indem sie den Tiger für «untauglich» erklärten. Im Parlament wurden da-raufhin Stimmen laut, den Tiger aus dem Verkehr zu ziehen.
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