Das Wasser tritt über die Ufer, die Pegel steigen an und die Gefahrenstufen werden erhöht. Seit Dienstag spitzt sich in der Schweiz die Hochwassersituation wegen des anhaltenden Regens zu.
Am Mittwoch soll es weiterhin wie aus Kübeln schütten – der Bund hat deshalb für die ersten Regionen Warnungen ausgesprochen. Besonders betroffen sind vier Gewässer, die bereits jetzt Hochwasser führen.
Bielersee
Der Bielersee im Kanton Bern hat in der Nacht auf Mittwoch Hochwasser geführt: Der Pegel erreichte laut Naturgefahrenportal des Kantons Bern die Hochwassergrenze von 430,35 Meter über Meer.
Auch der Thunersee näherte sich in der Nacht der Hochwassergrenze, wie dem Naturgefahrenportal zu entnehmen war. Zurzeit des Hochwassers im Bielersee lag der Pegel im Thunersee noch 21 Zentimeter unter der Hochwassermarke von 558,30 Meter über Meer. Die Pegelstände des Brienzer-, Neuenburger- und Murtensees lagen derweil noch über einen Meter unter deren Hochwassergrenzen.
Auch ein Blick-Leserreporter berichtet am Dienstagmittag bereits vom überfluteten Bielersee. Das Foto wurde in der Gemeinde Sutz aufgenommen.
Aare
Auch der Pegel der Aare ist im Verlaufe des Dienstags immer weiter angestiegen. Ab Thunersee bis zur Saanemündung herrschte ebenfalls erhebliche Hochwassergefahr, also die dritthöchste Warnstufe. In Thun wurde deshalb bereits der Hochwasserstollen in Betrieb genommen.
Auch in der Stadt Bern wurden im Gebiet Marzili und Altenberg die Hochwasserschutzmassnahmen erweitert, wie Schutz und Rettung Bern bekannt gab. Die Uferwege wurden gesperrt und alle Fahrzeuge mussten von öffentlichen Parkplätzen entfernt werden. Die Behörden raten, sich nicht am Aareufer aufzuhalten. Am Läuferplatz wurde zudem eine Informationsstelle eingerichtet. Auch die Gemeinde Köniz BE hat das Aareufer bei Wabern aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Rhein
Der Rhein in Basel führt ebenfalls seit Dienstag Hochwasser. Laut kantonalen Behörden stellte der Fluss gar eine «erhöhte Gefahr» dar. Da der Pegel derart anstieg, wurde der Fluss gar bis am Donnerstag für die Schifffahrt blockiert. Demnach überschritt der Rheinpegel am Dienstagmorgen an der Messstation Rheinhalle die Hochwassermarke IIa von 820 Zentimetern, wie der Pegelstandanzeige auf der Website der Schweizerischen Rheinhäfen zu entnehmen war.
Rhone
Auch das Welschland blieb von den heftigen Regengüssen und somit dem Hochwasser nicht verschont: So führte am Dienstag auch die Rhone in Genf Hochwasser. Die Rede war von einer «grossen Gefahr». Die Behörden rieten der Bevölkerung, sich von den Flüssen fernzuhalten.
Besserung ist nicht in Sicht: Auch in den kommenden Tagen ist laut verschiedenen Wetterdiensten mit weiteren Niederschlägen zu rechnen. Bis am Mittwoch um 18 Uhr ist praktisch für die ganze Schweiz Dauerregen angesagt. Die Pegel dürften also noch weiter ansteigen. (dzc/SDA)