Hochnebel verwirrt Wetterfrösche
Genaue Prognosen erst in 30 Jahren möglich

Den Wetterexperten unterlief für den gestrigen Tag eine Fehleinschätzung. Statt Nebel gabs an den meisten Orten Sonnenschein. Dies zeigt: Nicht jede Technik ist ausgereift.
Publiziert: 28.10.2016 um 20:40 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:55 Uhr
Zürich am 21. Oktober 2016.
Foto: Keystone/Manuel Lopez
Sven Forster

Gestern wurden die Bewohner des Flachlands positiv vom Wetter überrascht. Die strahlende Sonne lockte die Menschen nach draussen. Wer allerdings einen Ausflug in der Sonne machen wollte, musste spontan sein. Eine Planung war nicht möglich, da die Meteorologen eher einen Nebel- und Wolkentag angesagt hatten.

BLICK fragte bei Wettermann Roger Perret von Meteonews nach. «Auch uns Meteorologen sind Grenzen gesetzt», meint Perret. Besonders bei Nebel und Gewitter hätten die Experten kaum Systeme, um präzise Angaben zu tätigen. Man baut dabei auf Routine: «Der Erfahrungswert spielt in solchen Fällen eine grosse Rolle.» Auf Twitter äusserten sich die Wetterfrösche so: «Hochnebel und Gewitter sind Plagegeister für Meteorologen.»

Nicht jede Vorhersage ist korrekt
Foto: Twitter

«Lösung liegt im Nebel»

Fehler wie am Donnerstag können allerdings immer passieren. Perret ist sich sicher, dass in den nächsten Jahren keine Lösung gefunden wird. «Vielleicht sind solche Voraussagen in 30 Jahren möglich, aber aktuell liegt die Lösung im Nebel.»

In den nächsten Tagen bleibt das Wetter denn auch eher chaotisch. Bis Dienstag hilft der unkonstante Nebel, die Meteorologen zu verunsichern. So der Wetterfrosch recht hat, können wir uns aber auf ein Oben-blau-unten-grau-Wochenende freuen.

SRF Meteo prognostiziert für Samstag Hochnebel mit Obergrenze von 600 bis 900 Meter  - darüber sonnig. Auch am Sonntag ist in der Höhe sonnig, der Hochnebel steigt aber auf 900 bis 1300 Meter.

Zu kalter Oktober – auch wegen dem Nebel

Einfacher ist die Meteorologie natürlich in der Retrospektive. Hierzu haben die Statistiker von MeteoSchweiz heute die Oktober-Bilanz veröffentlicht. Das Fazit ist klar: Der Monat war durchschnittlich ein Grad zu kalt.

«Mit Schneefällen bis in mittlere Lagen und mehreren Bodenfrösten machte sich der Monat zum Botschafter des kommenden Winters», schreibt das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie.

Von der Sonne bevorzugt seien einzig das Wallis und die Alpensüdseite gewesen. Für kurze Sonnenstunden sorgte im Oktober auf der Alpennordseite vor allem viel Nebel und hochnebelartige Bewölkung, geregnet hat es hingegen eher zu wenig. 

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