Familie Müller aus Hamburg (D) verbringt regelmässig ihre Ferien in der Schweiz. Und hier, auf dem Tierfriedhof Wisenberg in der Baselbieter Gemeinde Läufelfingen, bestattete sie gestern ihren Border Collie Dave († 17) in einer Abschiedszeremonie.
In Deutschland hatte die Familie keinen würdigen Tierfriedhof gefunden. Also reisten Edda (61) und Sohn Christian (29) 846 Kilometer – im Gepäck den toten Hund.
Das Ehepaar Marlies (58) und Urs Mörgeli (68) betreibt den Wisenberg bereits seit 14 Jahren. Er war der erste Tierfriedhof in der Schweiz. «Auf die Idee», sagen die Mörgelis, «hat uns unser Hund Seppli gebracht. Als er langsam in die Jahre kam, suchten wir eine würdige Grabstätte.»
In Läufelfingen fand das Ehepaar das perfekte Areal. Natürlich steht Sepplis Grab heute an prominenter Stelle, aber bei weitem nicht alleine. Rund 1400 Tiere haben hier mittlerweile ihre letzte Ruhe gefunden. Vor allem geliebte Kuscheltiere wie Hunde und Katzen, aber auch Zwerghäschen, Hamster oder Wellensittiche. Sogar ein Fohlen, ein Pony und ein Hängebauchschwein sind hier bestattet. Kostenpunkt: 120 bis 1020 Franken.
Besonderheit: Mensch und Tier dürfen hier Seite an Seite beerdigt werden. Bei einigen Urnen mit tierischer Asche sind denn auch Urnen von Herrchen und Frauchen platziert. Das ist Freundschaft über den Tod hinaus.
Besonders zu Allerheiligen werden die Gräber geschmückt. Auch Denise (51) und Kurt Hodel (61) aus Birsfelden BL pflegen die Ruhestätten von Hund Chivas († 12) und Katze Filou († 19). Zusammen mit ihrem aktuellen Vierbeiner Neela (9) zieht es sie mit ihren Erinnerungen immer wieder auf den Tierfriedhof. Sie wissen: Ihre Lieblinge ruhen an einem würdigen Ort.