Hirslanden-Chef warnt
«Die Businesspläne werden nirgendwo mehr aufgehen»

Die Geschäftsmodelle der Schweizer Spitäler werden in den kommenden Jahren laut Hirslanden-Chef Daniel Liedtke nirgendwo mehr aufgehen. Die Vergütungen müssten entweder steigen, oder man subventioniere die Spitäler direkt mit Steuergeldern, forderte er im Interview.
Publiziert: 06.06.2023 um 06:40 Uhr
|
Aktualisiert: 06.06.2023 um 09:19 Uhr
Hirslanden-Chef Daniel Liedtke forderte eine ehrliche Debatte zur künftigen Finanzierung von Spitälern. (Archivbild)
Foto: ENNIO LEANZA

Der CEO der privaten Hirslanden-Gruppe verlangte dabei gleich lange Spiesse für kantonale und private Spitäler. Denn die Kostenprobleme würden die Spitäler auch mit den besten Managern nicht in den Griff bekommen, sagte Liedtke im am Dienstag publizierten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

«Wir müssen eine ehrliche Debatte führen, was wir uns als Gesellschaft leisten wollen», sagte er. Dazu zählten auch gesellschaftspolitisch unbequeme Fragen: «Was machen wir beispielsweise bei einem 95-Jährigen am drohenden Lebensende noch? Wie innovativ und umfassend soll die Medizin dann handeln dürfen?» Von den Spitälern und dem Gesundheitspersonal dürtfen die Antworten auf solche Fragen nicht verlangt werden.

Liedtke forderte aber auch eine kritische Hinterfragung der Branche selbst. Sie habe vieles verschlafen. Die Mitarbeitenden seien als Ressource angeschaut worden, sagte er. «Der Lohn ist sicher ein Faktor, aber vieles hat auch mit den Schichtmodellen und den Hierarchien im Spital zu tun», sagte er.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?