Am Montag um 16.01 Uhr war David G.* († 27) am Militärflugplatz in Meiringen BE zu einem Trainingsflug gestartet. Das Sustengebiet war nebelverhangen, die Sicht extrem schlecht. Eine grosse Herausforderung für einen jungen Piloten. Der Trainer flog voraus, 15 Sekunden später hob David G. ab.
Ein erster Funkkontakt gab keine Hinweise auf Probleme. Vier Minuten nach dem Start brach der Kontakt plötzlich ab. Ein kurzes Notsignal, dann Stille. Verzweifelt versuchte der Staffel-Leader seinen Schützling im hochalpinen Sustengebiet zu orten. Nach einer Stunde muss er abbrechen.
Die Rettungsaktion beginnt. Stundenlang kreisen Super-Pumas und Armee-Helikopter über den Gletscherspalten.
Am Dienstagmittag entdeckt ein Helikopter der Armee die Absturzstelle auf 3000 Metern Höhe beim Hinter Tierberg. Nur ein schwarzer Fleck in der Felswand von der Grösse eines Lastwagens. Die F/A-18 ist an einer Krete zerschellt. Die Trümmerteile sind so klein, dass man sie zwischen den Felsen kaum erkennt. Die Suche hat fast einen Tag gedauert. Vom Piloten fehlte jede Spur. Mit Hochdruck suchen Gebirgsspezialisten nach ihm.
Mit seinen 27 Jahren war David G. ein sehr junger Pilot. Erst im vergangenen Dezember wurde der Westschweizer von Bundesrat Ueli Maurers Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport zum Oberleutnant ernannt. Kurz davor hatte er sein Studium an der ZHAW in Winterthur abgeschlossen.
Stationiert war David G. am Militärflugplatz in Payerne VD. Er wohnte seit kurzem auch direkt dort im Ort in einer Doppelhaushälfte. Ein Nachbar sagt zu BLICK: «Wir wunderten uns, dass am Montagabend plötzlich Militärpiloten im Quartier auftauchten. Wir konnten uns die Schreckensnachricht dann schnell zusammenreimen.»
Auch unter seinen Kameraden ist die Trauer um David G. gross. In Meiringen bangten und hofften viele bis zum Schluss. Ob der Pilot noch versuchte, sich mit dem Schleudersitz zu retten, ist nicht bekannt. Auch nicht, warum es überhaupt zum fatalen Unfall kam. Die Untersuchungen der Militärjustiz laufen. Der Mediensprecher Tobias Kühne sagt: «Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen.
* Name der Redaktion bekannt