Der Osterhase kommt dieses Jahr mit Sonnenbrille! Pünktlich zum Karfreitag meldet sich der langersehnte Frühling richtig zurück und bleibt bis Sonntag. «Im nördlichen Flachland erreichen die Höchstwerte 19 bis 21 Grad. In Chur und St. Gallen klettert das Thermometer sogar bis auf 23 Grad hoch», sagt Cédric Sütterlin von MeteoNews gegenüber BLICK.
Auch die Sonnenstube der Schweiz macht ihrem Namen alle Ehre. «Bis Sonntag bleibt es im Tessin trocken bei Höchstwerten von 20 Grad», sagt Sütterlin. Zum Baden sei es aber noch zu kalt. «Die Wassertemperaturen in den Seen liegen aktuell bei rund sieben Grad. Bis zum Wochenende dürften es einige Grad mehr werden. Ins kalte Nass springen wohl aber nur die richtig Abgehärteten», sagt der Meteorologe.
Skifahrer kommen besonders am Karfreitag noch auf ihre Kosten. «Auf 2000 Metern wird es zwischen fünf und neun Grad warm.» Die Pisten in Davos GR und Arosa GR, aber auch in Zermatt VS und Saas-Fee VS sind am Osterwochenende offen. Nur einzelne Quellwolken, die über den Bergen aufziehen, könnten die Stimmung vermiesen. «Am Samstag und Sonntag kann es hie und da vereinzelte Schauer geben», sagt Sütterlin.
Am Montag kippt das Wetter dann in der gesamten Schweiz. «Sowohl im Norden wie auch im Süden wird es am Nachmittag regnen», sagt er.
Auf diesen Routen staut es
Immerhin bleibt uns im Gegensatz zum letzten Jahr der Schnee erspart. Dieser sorgte 2018 am Samstag und Sonntag für Verkehrschaos auf der A2. Der Gotthard-Tunnel zwischen Göschenen und Amsteg war teilweise für mehrere Stunden komplett gesperrt. Doch auch bei trockenen Strassenverhältnissen stand schon am Donnerstagabend die acht Kilometer lange Kolonne vor dem Gotthard-Norportal eineinhalb Stunden still. Am Karfreitag lag der Spitzenwert sogar bei 14 Kilometern. Nicht nur auf der Nord-Süd-Achse, auch in anderen Teilen der Schweiz war gefühlt die halbe Schweiz unterwegs.
Schnee hin oder her - der Stau dürfte die Autofahrer auch dieses Jahr auf eine Geduldsprobe stellen. Laut TCS ist vor allem am Nadelöhr Gotthard-Tunnel mit Staus zu rechnen. Neben der A2 dürfte auch das Verkehrsaufkommen auf der A13 (San Bernardino) und der A1 (Grossraum Zürich, Härkingen-Bern und Lausanne-Genf) hoch sein. Auch auf den Autobahnabschnitten rund um Basel und Luzern dürfte es regelmässig stauen.
Das sind die Alternativen fürs Tessin
Als gute Alternativen bieten sich dagegen die Ostschweiz, die Region Bern-Freiburg oder das Wallis an. Wie eine Karte von «Via Suisse» zeigt, dürfte dort der Stau am geringsten ausfallen. Ob den Rheinfall in Schaffhausen bestaunen, einen Spaziergang am Zürichseeufer in Rapperswil SG unternehmen, mit dem Velo entlang des Bodensees im Thurgau fahren, durch die Freiburger Altstadt schlendern oder vom Neuenburger Hausberg Chaumont die Aussicht auf die Stadt und den Bieler-, Murten- und Neuenburgersee geniessen - ein staufreier Ausflug in den Westen und den Osten der Schweiz lohnt sich allemal.
Tipps wie sie dem Chaos (eher) entkommen
Alle, die ihre Ostereier trotzdem im Süden verstecken wollen, sollen sich frühzeitig auf den Weg machen, um die Hektik zu vermeiden. Eine Abreise ins Tessin am Mittwochmorgen lohnt sich, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Wie «Via Suisse» in einer Mitteilung schreibt, soll der Stau um 9 Uhr beginnen und bis 21 Uhr andauern. Am Donnerstag geht es sogar schon um 7 Uhr los und dauert fast ohne Unterbruch bis Freitagabend um 19 Uhr an. Dann muss man auch schon mit einer Wartezeit von einer Stunde und 45 Minuten rechnen.
Denjenigen, die dennoch erst am Gründonnerstag oder Karfreitag Richtung Süden aufbrechen, empfiehlt «Via Suisse» eine Umfahrung über die San Bernardino-Route, über den Simplonpass oder durch den Grossen-St.-Bernhard-Tunnel. Dort dürfte der Stau etwas weniger intensiv ausfallen. Am Gotthard-, Grossen-St.-Bernhard- und San Bernardino-Pass besteht weiterhin Wintersperre. Diese Pässe stehen deshalb nicht als Alternativrouten zur Verfügung.
Die Rückreise beginnt man am besten nach 21 Uhr am Sonntag oder nach 22 Uhr am Montag durch den Tunnel, um möglichst schnell wieder nach Hause zu kommen.
Wer ohne Auto unterwegs ist, hat Glück. Die SBB bieten rund 45'000 zusätzliche Sitzplätze zwischen Gründonnerstag und Ostermontag an. Insgesamt 33 Zusatzzüge verkehren ins Tessin und retour.
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