Verkehrskollaps in der Schweiz! Nach heftigen Schneefällen geht am Freitag auf den Schienen und Strassen praktisch nicht mehr. Besonders heftig betroffen sind die ÖV-Betriebe in der Stadt Zürich. Am Donnerstagabend brach das VBZ-System zusammen, es fahren keine Trams und Busse mehr. Auch am Freitag ist der Betrieb unmöglich. Viele Strecken seien durch defekte Fahrleitungen aufgrund umgefallener Bäume defekt, teilen die VBZ BLICK mit. Erst am Freitagnachmittag konnten vereinzelt Probefahrten durchgeführt werden, ein Regelbetrieb gestaltet sich allerdings unmöglich. So kann etwa der vollständige Busbetrieb frühestens am Wochenende wieder aufgenommen werden.
Auch das S-Bahn-System brach am Freitagmorgen in vielen Teilen der Schweiz zusammen. Vielerorts verkehrte der Regionalverkehr nur stark eingeschränkt und mit massiven Verspätungen. In der Region Aargau wurde die Regionalbahn zwischen Wohlen und Bremgarten West wegen eines umgestürzten Baums unterbrochen – die Strecke bleibt voraussichtlich während einer Woche unterbrochen. In der Region Bern konnte die Strecke Brienz – Interlaken nicht befahren werden. Auch die Rigi Bahnen mussten einen Teil des Betriebs einstellen.
Kaum betroffen war hingegen der Flugverkehr. Der Betrieb auf dem Flughafen Zürich funktionierte praktisch problemlos, es gab lediglich einzelne Verspätungen.
Zahlreiche Unfälle auch auf den Strassen
Zu zahlreichen Unfällen und Unterbrüchen kam es auch auf den Strassen. Über 200 Crashs vermeldeten die Kantonspolizeien in der gesamten Schweiz, mehrere Dutzend Personen wurden verletzt. Die Gemeinde Ammerswil AG wurde durch umstürzende Bäume auf den Strassen vollständig von der Aussenwelt abgeschnitten. Gesamthaft wurden im Kanton Aargau über 60 Strassen gesperrt. Auch in der Innerschweiz kam es zu verschiedensten Strassensperrungen und Unfällen. In Dierikon LU crashten ein Auto, ein Lieferwagen und ein Traktor zusammen, drei Personen wurden leicht verletzt.
In der Stadt Zürich kämpfte das Tiefbauamt mit rund 100 Räumungsfahrzeugen gegen das Schneetreiben. Man sei allerdings kaum hinterhergekommen, so Mediensprecher Tobias Nussbaum zu BLICK: «Die Räumungsequipen müssen 800 Kilometer Strassen und 1000 Kilometer Gehwege auf dem Stadtgebiet freiräumen. Wir sind extrem gefordert, aber geben unser Möglichstes.» In Winterthur ZH mussten Einsatzkräfte mit Drehleitern die Bäume vom Schnee befreien.
Am Freitagabend entspannte sich die Lage zumindest lokal leicht. Die Züge verkehrten wieder in regelmässigeren Abständen, auch auf den Strassen kam es zu weniger Unfällen. An diversen Orten mussten Reisende aber nach wie vor mit Einschränkungen rechnen.
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