Ein Rassismus-Skandal erschüttert die Schweizer Armee! Unmittelbar nach dem WM-Sieg der Franzosen postete der Genfer Oberstleutnant François B.* (44) ein schockierendes Foto auf Facebook. Es zeigt einen jungen Affen, der den Fifa-Pokal in seinen Händen hält.
Wer so ein Bild veröffentlicht, tut dies kaum ohne Absicht. Denn in den Reihen des Weltmeisters finden sich mit Pogba, Mbappé & Co. zahlreiche Fussballer mit afrikanischen Wurzeln. Damit macht sich ein Schweizer Armeekader öffentlich über Schwarze lustig! Dies ist umso gravierender, als der Genfer Anwalt auch noch Präsident des Genfer Militärverbands USMG ist.
In dieser Funktion wetterte er 2017 in diversen Medien gegen eine türkische Erdölfirma, die in Genf Mitarbeiter einstellen wollte – aber nur wenn diese keinen Militärdienst leisten müssen.
Armee prüft Verfahren
Die Armee ist bestürzt über den Facebook-Eintrag des Militär-Kaders der Territorialeinheit 1: Der zuständige Kommandant akzeptiere den Post des Offiziers nicht. «Er befiehlt dem Offizier, seine Funktionsbezeichnung von Facebook zu löschen.» Zudem lasse er von den Juristen abklären, ob es möglich ist, gegen den Offizier ein Verfahren zu eröffnen oder andere Massnahmen zu treffen, so Armeesprecher Daniel Reist zu BLICK.
Nach dem Hitler-Tweet eines BDP-Politikers sorgt schon wieder ein deplatzierter Post in den sozialen Medien für Entsetzen. Etliche, meist dunkelhäutige User entrüsten sich in gehässigen Tweets über den Post des Genfers. Auch bei der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) ist man alarmiert über den Fehltritt. Aus dem Kontext ergebe sich, dass hier Schwarze als Affen dargestellt werden. «Dies ist keine Karikatur, sondern eindeutig rassistisch», sagt EKR-Präsidentin Martine Brunschwig Graf. Ein solches Bild zu verbreiten, sei inakzeptabel. Insbesondere, wenn dies durch einen Oberstleutnant in der Armee geschehe. «Der sollte eigentlich eine Vorbildfunktion ausüben!»
Offizier entschuldigt sich
Und was sagt der Armee-Offizier? Auf Anfrage von BLICK kriecht B.* zu Kreuze: Er sei tief betroffen über die vielen Reaktionen, die er mit dem «völlig deplatzierten» Post ausgelöst habe. «Ich verstehe, dass die Interpretation des Bildes Leute schockiert. Das war nie meine Absicht.»
Der Beitrag widerspiegle weder seine Überzeugung noch seine Werte. Er entschuldige sich bei all denen, die sich durch das Bild verletzt fühlten. In einem früheren Facebook-Beitrag nannte er das Bild ein «Scherzfoto». «Geniesst lieber den Sommer, als mit solch sinnlosen Sachen eure Zeit zu verschwenden», meinte er spöttisch. Das Lachen dürfte ihm inzwischen vergangen sein.
Update: Das Strafverfahren gegen B.* wurde mittlerweile eingestellt.
*Name der Redaktion bekannt.
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