«Aues Pussy-Züg – i chas nümme gseh!» Büne Hubers Schimpftirade gegen den Fussball brauchte keine Woche, um Kult-Status zu erreichen. Nun hat sie es über die Landesgrenze geschafft und sorgt auch in Deutschland für Furore. Die «Bild»-Zeitung nennt die Rede eine «ultimative Abrechnung mit den Kickern» und zeigt einen kurzen Ausschnitt davon – sogar mit Untertiteln.
Auch die «Welt» berichtete am Freitag auf ihrer Online-Plattform von der «bemerkenswerten Hassrede auf die Zustände im Fussball». Titel des Artikels: «Ein Manifest gegen den modernen Pussy-Fussball.»
Hubers Aussagen stossen auch in den deutschen Online-Kommentarspalten Diskussionen an. Büne erntet Kritik – aber in erster Linie Zustimmung. «Bravo, recht hat er!», heisst es da, «herrlich, wie er abledert», und «Fussball frustriert in letzter Zeit immer mehr.»
Büne bereut nichts – ausser seine Wortwahl
Und wie denkt der «Patent-Ochner»-Frontmann im Nachhinein über seine Aussagen? «Ich habe mich blöderweise richtig in Rage geredet», sagte er gestern im Interview mit Telebasel. Er sei «sprachlich sehr entgleist», das tue ihm leid. Er habe die Fussballer als schlechte Vorbilder für die Jugend kritisiert – und sei das mit seinen «derben» Worten selber nicht viel besser gewesen. «Ich bin selten lauwarm – entweder kalt oder heiss», sagt Huber.
Zu seinen Aussagen steht der Musiker aber nach wie vor. «Mir ist das zunehmend auf den Wecker gegangen. Da werden Spiele durch Unfairness, wie eben Schwalben, entschieden.» Fussballer seien eigentlich keine «Pussys», «aber wenn sie sich so theatralisch hinwerfen, dann ist es lächerlich.» Er habe sich bei der Frauen-WM wieder in den Fussball verliebt, weil dort solche Unfairness weniger vorkomme, so Huber.
Und noch eine Frage beantwortet der Sänger im Interview: die nach dem Promille-Pegel. Denn manch einer hat sich gewundert, durch wie viele Biere Hubers Wutrede befeuert wurde. Er sei nüchtern gewesen, sagt der Sänger: «Das war Huber pur, 100 Prozent.» (rey)