Heisser Brief-Verkehr im Knast
Wieso durften sich Angela und Hassan Liebesbriefe schreiben?

Gefängniswärterin Angela Magdici (32) und Häftling Hassan (27) sassen in Italien in getrennten Zellen. Doch per Briefe konnten sie ihre Liebe weiterhin ausleben. Von Kontaktsperre keine Spur!
Publiziert: 15.04.2016 um 19:16 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:16 Uhr
1/2
Die italienische Polizei übergab gestern in Chiasso Angela Magdici an die Schweizer Polizei.
Foto: CdT/Maurizio Gonnella

Nach der Flucht aus dem Gefängnis Limmattal am 9. Februar konnten sich Wärterin Angela Magdici (32) und Hassan Kiko (27) wochenlang ihrer Liebe hingeben. Bis an Karfreitag. Da schnappte sie die Polizei.

Sie kamen in getrennte Zellen des Gefängnisses in Bergamo (I). Doch ganz getrennt wurden sie nicht. Angela und Hassan durften sich Briefe schreiben, wie ihr Anwalt Mario Campagna zu BLICK sagte. Obwohl die beiden geschnappt wurden, gibt es kein Kontaktverbot. Das liegt nicht an den nonchalanten italienischen Beamten, sondern gilt auch für die Schweiz.

Mit diesen Bildern fahndete die Polizei nach Hassan Kiko und Angela Magdici.
Foto: Kapo ZH

Denn auch wenn Angela jetzt in Zürich in Haft ist, können sie und Hassan ihren Liebeskummer weiterhin mit Briefen mildern.

«Briefe schreiben darf man immer, sie werden aber immer gelesen und zensuriert», sagt die zuständige Staatsanwältin Claudia Wiederkehr zu BLICK.

So dürfen sich die beiden nichts über die Flucht schreiben. Denn solange das Verfahren gegen Angela läuft, besteht die Gefahr, dass sie sich absprechen. Die Staatsanwaltschaft kontrolliert deshalb jeden Brief auf verdächtige Äusserungen.

Solange sich Angela und Hassan aber nur Liebesschwüre und Zärtlichkeiten schreiben, kommt die Post auch durch die Zensur und von einer Zelle zur anderen. (sas)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?