Heftige Gewitter in der Schweiz
«Das war mal unser Cheminée»

Aus dem Wochenende in der Badi wird nichts. Während es in den Bergen schon gestern hagelte, erreichen die Gewitter heute das Flachland.
Publiziert: 18.07.2015 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:31 Uhr
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Der Wind hat im Berner Seeland alles mitgerissen.
Foto: 8989 Leserreporter

Heftige Gewitter ziehen durch die Schweiz. Im Berner Seeland kam es heute zu Sturmböen. Im Garten der Familie Tschabold hat es alles davon gewindet. Ein Trümmerhaufen liegt neben dem kleinen Pool.

«Das war mal unser Cheminée», sagt Brigitte Tschabold (30) zu Blick.ch. «Wir konnten zuschauen, wie der Pavillon ins Cheminée donnerte. Heute werden wir definitiv nicht mehr grillieren.»

Waldbrand in Baselland

In Liesberg BL haben am Morgen Blitzschläge zwei kleine Waldbrände ausgelöst. Die Feuerwehr konnte die Brände rasch löschen, es kam niemand zu Schaden, wie die Polizei Basel-Landschaft mitteilte.

Schon gestern berichteten Leserreporter von Hagelstürmen im Bündnerland. «Ich wurde sogar aus dem Mittagsschlaf gerissen, so laut prasselten die Hagelkörner auf das Blechdach», sagte ein Leserreporter aus Ilanz GR.

In Samnaun GR liessen die kurzen aber heftigen Niederschläge sogar einen Bach über die Ufer treten. Auch auf dem Urnersee blieb das stürmische Wetter gestern nicht ohne Folgen: Drei Boote gerieten wegen des schweren Wellengangs in der Nähe des Wolfsprungs auf Gemeindegebiet Morschach in Seenot. Ein Übersetzboot ging sogar unter, wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilte. Rettungskräfte mussten insgesamt 15 Personen bergen, die in Not geraten waren. Eine Jugendliche musste kurzzeitig ins Spital gebracht werden.

Vorerst keine Wetterbesserung

Nachdem wir gestern den Höhepunkt der Hitzewelle erreicht hatten, flachen die Temperaturen am Wochenende etwas ab. Gefühlt steigt die Hitze aber. Das feuchtwarme Wetter hat uns im Griff. «Aus dem Mittelmeerraum zieht feuchte Luft in die Schweiz», sagt Klaus Marquardt von MeteoNews. «Es wird so richtig drückend.»

Das ganze Wochenende über fühle es sich in der Schweiz an «wie im Glashaus», so Marquardt. «Die Schweiz dampft.» Zudem müssten wir immer wieder mit Gewittern rechnen. Auch für Sonntag rät der Meteorologe, keine Pläne im Freien zu schmieden. «Das Wetter wird unberechenbar.»

Das in mittlerweile 18 Kantonen geltende Feuerverbot dürfte durch die Niederschläge aber kaum gelockert werden. Zum grossen Wetterumsturz kommt es nämlich nicht. «Mitte nächster Woche erreichen die Temperaturen wieder rund 34 Grad», sagt Marquardt. Und auch Tropennächte schliesst der Meteorologe nicht aus. (mad/cat)

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